Zürcher Justiz ermittelt weiter wegen möglichen Kunstraubs
Zwei verschwundene Gemälde sind nach einem Jahr wieder im Zürcher Kunsthaus aufgetaucht. Die Herkunft bleibt ein Rätsel.
Nachdem am Sonntag zwei Bilder im Zürcher Kunsthaus nach einem Jahr wieder aufgetaucht sind, ist nach wie vor nicht bekannt, wo die Werke in der Zwischenzeit waren. Die Zürcher Staatsanwaltschaft ermittelt weiter wegen Kunstraubs.
Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen. Aus ermittlungstaktischen Gründen mache die Staatsanwaltschaft deshalb keine weiteren Angaben, teilte sie am Montag auf Anfrage mit. Ob mutmassliche Kunstdiebe verhaftet wurden, ist nicht klar.
Die zwei Gemälde verschwanden Anfang 2023. Interne Suchen blieben erfolglos. Das Kunsthaus konnte deshalb einen Diebstahl nicht ausschliessen und informierte die Polizei. Weil die Ermittlungen keine Erfolge zeigten, wurde im Juni 2023 eine Belohnung ausgesetzt. Für Hinweise, die zur Aufklärung oder Wiederbeschaffung führen, versprach das Kunsthaus bis zu 10'000 Franken.
Verschwunden während unruhiger Zeiten
Das Verschwinden der beiden kleinformatigen Werke geschah in einer für das Kunsthaus unruhigen Zeit: Im August 2022 war ein Brand im Kunsthaus ausgebrochen. Deshalb mussten rund 700 Bilder abgehängt und zwischengelagert werden, darunter auch diese beiden Werke.
Bei den verschwundenen Bildern handelte es sich um kleinformatige Gemälde. Das erste heisst «Soldaten im Lager» und stammt von Robert van den Hoecke. Gemalt wurde es Mitte des 17. Jahrhunderts. Beim zweiten Bild handelt es sich um Dirck de Brays' «Narzissen und andere Blumen in Glasvase auf einer Marmorplatte» von 1673.
Das Zürcher Kunsthaus kündigte bereits am Sonntag an, die privaten Dauerleihgaben so bald wie möglich wieder auszustellen.