Zürcher Justiz eröffnet Strafverfahren gegen Herzchirurgen
Gegen den Herzchirurgen Paul Vogt des Universitätsspitals Zürich wurde ein Strafverfahren eröffnet. Der Grund ist eine Operation im Jahr 2020.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Strafverfahren wurde gegen den Herzchirurgen Paul Vogt eröffnet.
- Er habe im Jahr 2020 eine Operation früher verlassen und der Patient ist gestorben.
Die Klinik für Herzchirurgie am Universitätsspital Zürich kommt nicht zur Ruhe: Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren gegen den Direktor Paul Vogt eröffnet. Es geht um eine Herz-Operation im Jahr 2020.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte am Donnerstag eine entsprechende Meldung des SRF. Aufgrund der Vorabklärungen habe das Obergericht die Ermächtigung zu einem Strafverfahren erteilt. Eine solche Ermächtigung ist immer dann notwendig, wenn gegen einen Arzt eines öffentlichen Spitals ermittelt wird.
Gemäss SRF geht es um eine Operation, bei der Vogt den Saal frühzeitig verlassen habe, um einen Privatpatienten zu operieren. Zwei Oberärzte sollten die Operation beenden. Der Patient starb.
Vogt bleibt bis auf Weiteres Direktor
Das Strafverfahren beeinträchtigt Vogts Anstellung am Universitätsspital bis auf Weiteres nicht. Er bleibt Direktor.
Vogt hatte die Klinikleitung im Jahr 2020 von Francesco Maisano übernommen, der gegen die Vorschriften zu Nebenbeschäftigungen verstossen haben soll. Maisano war privat an einem Unternehmen beteiligt, das Implantate herstellt. Zudem soll er seine Arbeit in Publikationen besser dargestellt haben, als sie offenbar war. Maisano arbeitet mittlerweile in Mailand.