Stadt Zürich

Zürcher Kantonsrat will höhere Pensen für Lehrerinnen und Lehrer

Keystone-SDA Regional
Keystone-SDA Regional

Zürich,

Der Kantonsrat überweist FDP-Vorstoss zur Bekämpfung des Lehrermangels durch höhere Arbeitspensen.

Unterricht (Symbolbild)
Ein Lehrer gibt einer Klasse Unterricht. (Symbolbild) - keystone

Der Kantonsrat hat ein Postulat für hohe Pensen im Bildungsbereich überwiesen. Der Vorstoss der FDP soll gegen den Lehrkräftemangel helfen.

Lehrerinnen und Lehrer zogen am Samstag für bessere Bedingungen, etwa kleinere Klassen und weniger Administrativarbeit durch Zürich. Am Montag überwies der Kantonsrat nun mit 88 zu 87 Stimmen einen Vorstoss, der eine mögliche Lösung gegen den Fachkräftemangel in höheren Pensen sieht. Ratspräsident Jürg Sulser (SVP, Otelfingen) fällte dabei den Stichentscheid.

Laut Postulant Marc Bourgeois (FDP, Zürich) würden die Lehrpersonen auf diese Weise entlastet. Im Schnitt arbeiten gemäss Bildungsdirektion Lehrerinnen und Lehrer im Kanton Zürich 69 Prozent. «Die eine Lösung gibt es nicht», sagte Bourgeois. Doch wer viel arbeite, solle finanziell belohnt werden.

Mitte steht «halbherzig» hinter dem Vorstoss

Die Mitte stand «halbherzig» hinter dem Vorstoss, wie Kathrin Wydler (Wallisellen) sagte. Anreize für höhere Pensen zu schaffen, begrüsste sie aber. Auch die SVP und der Regierungsrat stellten sich hinter den Antrag.

Kathrin Wydler
Wie Kathrin Wydler (Wallisellen) sagte, stand die Mitte «halbherzig» hinter dem Antrag. - Keystone

Widerstand kam von den linken Parteien und der GLP, die am Montag eigene Vorstösse zum Thema einbrachten. Viele Lehrpersonen würden wegen der Überlastung aus Selbstschutz in tieferen Pensen arbeiten, sagte Christoph Fischbach (SP, Kloten). Es sei falsch, nur diejenigen zu belohnen, die in hohen Pensen arbeiten. «Der Vorstoss ist Quatsch», meinte er.

Lehrer im Beruf halten

Wichtig wäre allgemein, dass Lehrpersonen im Beruf bleiben, sagte Christoph Ziegler (GLP, Elgg). Die Pensenplanung verglich er mit einem Puzzlespiel. Es gebe keinen Grund, warum die Lektion einer Lehrperson im tieferen Pensum schlechter entlöhnt werde.

Markus Schaaf (EVP, Zell) versuchte es mit einem Wortspiel: «Ist das die Lösung des Freisinns oder ist der Vorschlag völlig sinnfrei?» Gegen den Trend zu Teilzeitarbeit komme die FDP nicht an.

Eingereicht hatten das Postulat, das ursprünglich eine Motion war, neben Bourgeois Barbara Franzen (FDP,Niederweningen) und Beatrix Frey-Eigenmann(FDP Meilen).

Kommentare

User #6363 (nicht angemeldet)

Leutenegger soll sich mal fragen, wie weit seine Bildung ist?

User #1716 (nicht angemeldet)

Die Jüngeren nicht mit unnötigem Lehrstoff überlasten, dann wäre schon viel Luft geschaffen. (Englisch/Französisch/Italienisch), das braucht noch kein Schüler, erst ab der Sekundarschule. Es gäbe auch die Möglichkeit von Sonderklassen für die Sprachen.

Weiterlesen

3000 Lehrerinnen
98 Interaktionen
Aushilfslehrer Zürich Lohn Auszahlung
23 Interaktionen
Lehrer
1 Interaktionen
Abstimmung
42 Interaktionen