Zwei seit 2018 inhaftierte Mitglieder der Pink Panther wurden vom Zürcher Obergericht für schuldig erklärt. Die beiden Serben planten Überfälle in der Schweiz.
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Das Obergericht in Zürich. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei serbische Pink Panther werden vom Zürcher Obergericht schuldig gesprochen.
  • Sie werden zu siebeneinhalb beziehungsweise sechs Jahren Freiheitsentzug verurteilt.
  • Zudem werden die beiden Männer für 15 beziehungsweise 10 Jahre des Landes verwiesen.
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Das Obergericht des Kantons Zürich hat zwei Pink Panther zu siebeneinhalb beziehungsweise sechs Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Gemäss dem am Mittwoch veröffentlichten Urteil sprach es sie des versuchten Raubes und anderer Delikte schuldig.

Zusätzlich zu den Freiheitsstrafen sprach das Gericht Geldstrafen von 80 Tagessätzen zu 30 Franken und von 55 Tagessätzen zu 30 Franken aus – die letztere bedingt. Die beiden Serben werden für 15 beziehungsweise 10 Jahre des Landes verwiesen.

Neben versuchten Raubes wurde einer der Beschuldigten der Widerhandlung gegen das Waffengesetz schuldig gesprochen. In diesem Punkt erfolgte für seinen Komplizen ein Freispruch. Im Übrigen gab es Schuldsprüche wegen Strassenverkehrsdelikten und Verstössen gegen das Ausländergesetz.

Berufung eingelegt

Die beiden Beschuldigten sitzen seit ihrer Verhaftung im Februar 2018 in Haft, haben also einen grossen Teil ihrer Freiheitsstrafen bereits abgesessen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es kann ans Bundesgericht weitergezogen werden.

Der 44-jährige und der 45-jährige Serbe standen am Montag vor dem Obergericht. Sie hatten gegen ihre Verurteilung durch das Bezirksgericht Zürich Berufung eingelegt und kämpften um Freisprüche.

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Das Obergericht in Zürich (Archivbild). - Keystone

Mit seinem Urteil hat nun das Obergericht die erstinstanzlichen Urteile bestätigt. Für das schriftlich mitgeteilte Urteil liegt noch keine Begründung vor.

Überfall in Lugano verhindert

Offensichtlich hatte das Obergericht keine Zweifel an der Darstellung der Staatsanwaltschaft. Demnach hatten die Männer – zusammen mit weiteren Komplizen – als Mitglieder der Pink Panther konkrete Pläne für Überfälle auf Bijouterien in der Schweiz ausgearbeitet. Als sie am 19. Februar 2018 in Lugano TI zur Tat schreiten wollen, griff die Polizei zu.

Die Beschuldigten wiesen jegliche Schuld weit von sich. Ihre Verteidiger warfen den Untersuchungsbehörden Voreingenommenheit, mangelhafte Ermittlungen und dergleichen vor.

schweizerische bundesanwaltschaft
Mordprozess um zwei erschossene deutsche Polizisten hat begonnen. (Symbolbild) - Pixabay

Die Anklage stützte sich vor allem auf monatelange polizeiliche Observationen. Unter anderem hörten die Ermittler Gespräche mit, in denen die mutmasslichen Räuber ihr Vorgehen in Lugano detailliert besprachen.

Pink Panther seit 2006 international aktiv

Die Pink Panther sind eine kriminelle Organisation vom Balkan, die seit 2006 international tätig ist. In jeweils unterschiedlich zusammengesetzten Gruppen verüben sie akribisch vorbereitete Raubüberfälle auf Uhrengeschäfte und Bijouterien.

Dabei machen sie in manchen Fällen enorme Beute. Sie belief sich beispielsweise bei einem Überfall 2016 in Zürich auf rund eine Million Franken. 2009 raubte die Bande in Dubai Preziosen im Wert von umgerechnet rund elf Millionen Franken.

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