Zürcher Opfer-Hotline startet doch schon dieses Jahr
Ab November können sich Betroffene von Gewalttaten jederzeit an die Opferhilfe wenden. Der Kanton lanciert ein 24-Stunden-Beratungsangebot.

Opfer von Gewalttaten im Kanton Zürich können ab November rund um die Uhr bei der Opferhilfe um Unterstützung bitten. Das 24-Stunden-Beratungsangebot startet vorerst aber nicht mit einer dreistelligen Telefonnummer, weil der Bund noch nicht so weit ist.
Für voraussichtlich ein halbes Jahr werden Opfer von Gewalttaten auf eine Telefonnummer der «Opferberatung Zürich» anrufen müssen. Genaue Informationen folgen in der zweiten Jahreshälfte, wie der Kanton am Montag mitteilte. Nach einem halben Jahr gibt es dann eine nationale, dreistellige Nummer wie jene von Feuerwehr oder Polizei.
Grund dafür ist eine Verzögerung auf Bundesebene. Der Vorstand der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK) teilte vergangene Woche mit, dass sich die Einrichtung der dreistelligen Nummer um ein halbes Jahr auf das Jahr 2026 verzögert.
Bundesverzögerungen treffen auf Unverständnis
Bei der für den Bereich Opferhilfe zuständigen Regierungsrätin Jacqueline Fehr (SP) kam diese Verzögerung nicht gut an. Das sei schwer nachvollziehbar, wird sie in der Mitteilung zitiert. Dieses Angebot werde von Fachleuten schon jahrelang gefordert.

Im Kanton Zürich sind die Arbeiten für ein Rund-um-die-Uhr-Angebot jedoch schon weit fortgeschritten. Sie laufen seit Monaten. Aus diesem Grund startet der Kanton schon mal ohne Bund. Der Kanton Zürich wolle die Betroffenen nicht länger warten lassen.