Zürcher Tonhalle öffnet sich für breiteres Publikum
Für ihre zweite Saison in der Tonhalle will die Tonhalle-Gesellschaft unter anderem mit einem vergünstigten Probe-Abo ein breites Publikum ansprechen.
Das Wichtigste in Kürze
- «Wir setzen alles daran, möglichst viele Menschen für unsere Angebote zu begeistern», lässt sich Tonhalle-Intendantin Ilona Schmiel in einer Mitteilung von Montag zitieren.
Für ihre zweite Saison in der renovierten Tonhalle will die Tonhalle-Gesellschaft unter anderem mit einem vergünstigten Probe-Abo ein breites Publikum ansprechen. Zudem setzt sie auf neue Kooperationen und stellt sich organisatorisch neu auf.
Demnach will die Tonhalle-Gesellschaft die Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem Museum Rietberg, dem Zurich Film Festival, der Musikschule Konservatorium Zürich oder der Zürcher Hochschule der Künste weiter ausbauen.
Zudem bezeichnen die Verantwortlichen es als Glücksfall, dass der Tonhalle-Musikdirektor Paavo Järvi und Gianandrea Noseda, Generalmusikdirektor am Zürcher Opernhaus miteinander befreundet sind. Aus dieser Freundschaft erwächst nun eine Kooperation zwischen beiden Orchestern. Das Programm ist vorderhand für zwei Saisons geplant. In der kommenden spannen beide Orchester für einen Zyklus der Klavierkonzerte von Sergei Rachmaninow (1873-1943) zusammen. In den 1930er Jahren verbrachte der russische Komponist, Dirigent und Pianist die Sommer in seiner Villa im luzernischen Helfenstein.
Darüber hinaus soll ein neues Abo für Einsteiger, das für 80 Franken den Eintritt in vier Konzerte bietet, «mehr Menschen in und rund um Zürich für die klassische Musik zu begeistern». Und: Mit dem Ziel, junge Klassikfans enger an die Tonhalle zu binden, werden die Vermittlungsangebote Schülermanager und nextstop:classic ausgebaut.
Auch von den Erfahrungen aus Pandemiezeiten soll nun ein breites Publikum profitieren können. Dank einem eigenen Streaming-Studio wird künftig für all jene, die nicht an Konzerten teilnehmen können, das digitale Streaming-Angebot ausgebaut.
Ab seiner zweiten Saison im renovierten Konzertsaal stellt sich die Tonhalle-Gesellschaft organisatorisch neu auf. Künftig zeichnet die Tonhalle-Gesellschaft für das gesamte Programm verantwortlich, so wie es bereits während der Zeit in der Tonhalle Maag gewesen ist. Dass heisst, die Tonhalle-Gesellschaft ist nicht nur Hauptmieterin und zuständig für das Programm des eigenen Orchesters, wie es früher gewesen war. Neu programmiert sie alle Konzerte, also auch jene, die beispielsweise das Migros-Kulturprozent anbietet. Für den Alltag bedeutet das, dass Leistungen hinter der Bühne, wie Marketing oder Technik aus einer Hand kommen. Die Tonhalle-Gesellschaft plant für die kommende Saison insgesamt 158 Konzerte.