Zürcherinnen fordern: Weg mit Nacktdusch-Pflicht an Schule!
Im Kanton Bern weigerten sich zwei Schülerinnen, nach dem Sportunterricht zu duschen. In Zürich zeigen Frauen Verständnis für die beiden Mädchen.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Schülerinnen aus dem Kanton Bern weigerten sich, nach dem Sport zu duschen.
- Der Fall löste auf Instagram eine Debatte über die Duschpflicht an Schulen aus.
- Auch Zürcherinnen halten die Duschpflicht nicht mehr für angemessen.
Im Sportunterricht gehört es eigentlich dazu, nach der Lektion zu duschen. Im Kanton Bern weigerten sich nun aber zwei Mädchen, dies zu tun.
«Weil es ihnen unangenehm war, nackt vor den anderen Kindern». Das berichtet Agota Lavoyer, Expertin für sexualisierte Gewalt und Opferberaterin.
Demnach habe die Lehrerin den beiden Mädchen erlaubt, mit Unterhosen zu duschen. Daraufhin sei sie vom Schulleiter gerügt worden. Der Fall löste in den Sozialen Medien eine Debatte über die Duschpflicht an Schulen aus. Diese verletze die körperliche und sexuelle Integrität der Kinder, kritisiert Lavoyer.
Ähnlich sehen das auch Zürcherinnen: «Ich finde es nicht so angemessen. Nicht jede Person fühlt sich so wohl, dass sie sich gleich auszieht vor anderen Menschen», sagt etwa Xenia in einer Strassenumfrage.
Duschpflicht habe zu «Mobbingerfahrungen» geführt
Bei Luisa gab es zur Schulzeit auch schon eine Duschpflicht. Sie erinnert sich: «Es hat mich schon damals gestört, dass gewisse Personen deswegen Mobbingerfahrungen durchgemacht haben.» Sie könne sich vorstellen, dass Mobbing diesbezüglich noch immer ein Thema sei.
Auch Senata findet die Duschpflicht schwierig. «Gerade für Jugendliche, die sich mit ihrem Körper gerade nicht so wohl fühlen. Oder für Trans-Jugendliche und non-binäre Jugendliche. Diese müssten sich quasi zwangsouten, wenn sie nach dem Sport duschen gehen müssten.»
Die drei Frauen finden den Duschzwang nicht mehr zeitgemäss. «Ich finde, dass man das den Jugendlichen selbst überlassen sollte», erklärt Senata.