Zürich: Massenkündigung in «Sugus»-Häuser sorgt für Empörung

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Zürich,

Die Massenkündigung in den «Sugus-Häusern» in Zürich stösst auf Kritik und wirft Fragen auf. Rund 300 Bewohner müssen ihre Wohnungen im Kreis 5 räumen.

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Die Massenkündigung in den Sugus-Häusern in Zürich stösst auf massive Kritik. - keystone

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: 105 Mietparteien in den sogenannten «Sugus»-Häusern im Zürcher Kreis 5 erhielten Ende November die Kündigung.

Bis Ende März 2025 müssen sie ausziehen. Der Grund: Eine geplante Totalsanierung der Gebäude.

Bewohner stehen unter Schock

Die betroffenen Mieter zeigen sich schockiert. Viele hätten nur noch geweint, als sie die Nachricht erhielten, wie «SRF» berichtet.

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Nach der Massenkündigung in Zürich geraten die Bewohner der «Sugus-Häuser» unter Druck. - Keystone

Die Kündigung kam für viele überraschend. Noch im September hatte die Verwaltung kommuniziert, dass keine Totalsanierung anstehe.

Warum kommt die Massenkündigung in Zürich?

Die «Sugus»-Häuser, benannt nach ihrer bunten Fassade, wurden in den 1990er Jahren erbaut. Sie sollten günstigen Wohnraum für Familien bieten.

Nun argumentiert die neue Eigentümerin, Regina Bachmann, dass die Gebäude sanierungsbedürftig seien. Die Verwaltung Allgood Property AG spricht von einer nicht mehr zumutbaren Wohnsituation.

Laut «Tages-Anzeiger» sollen die Grundrisse angepasst werden. 1,5-Zimmer-Wohnungen werden zu 2,5-Zimmer-Wohnungen, 5,5-Zimmer-Wohnungen schrumpfen auf 4,5 Zimmer.

Kritik und Zweifel an der Notwendigkeit

Die Massenkündigung stösst auf breite Kritik. Der Mieterverband Zürich bezeichnet den Fall als sehr stossend.

Larissa Steiner vom Mieterverband zweifelt an der Notwendigkeit der Totalsanierung. Die Besichtigung der betroffenen Wohnung habe offenbart, dass kein sanierungsbedürftiger Zustand vorlege.

Folgen für die Mieter

Für die betroffenen Mieter beginnt nun eine schwierige Zeit. Viele befürchten, keine bezahlbare Wohnung im selben Quartier zu finden.

Auch der Mieterverband kritisiert die kurze Frist von drei Monaten. Die Mieter prüfen nun juristische und politische Schritte.

Die Solidarität unter den Betroffenen sei gross, berichtet der «SRF.» Sie alle fühlen sich stark verwurzelt im Bezirk; ein Umzug komme einer Reise zum Mars gleich.

Zukunft der «Sugus»-Häuser

Was nach der Sanierung mit den Wohnungen geschieht, ist noch unklar. Die aktuellen Mieten liegen zwischen 1'000 und 2'300 Franken.

Hast du auch schon einmal Erfahrungen mit einer Wohnungskündigung gemacht?

Die Mieter befürchten, dass die Wohnungen nach der Sanierung deutlich teurer werden. Damit würde das ursprüngliche Konzept der «Sugus»-Häuser als günstiger Wohnraum für Familien endgültig Geschichte.

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Kommentare

User #5906 (nicht angemeldet)

Bei der Siedlung der Halter AG in Altstetten ( Baslerstraße, Grundstraße, Freihof Straße) haben auch über 300 Mietparteien, eine davon bin ich die Kündigung erhalten, da die Häuser ( Baujahr 1986) abgerissen werden. Es wurden aber nur wenige Presseartikel geschrieben, obwohl die Empörung eigentlich noch größer sein sollte, da über 300 Mietparteien ( also über 700 Personen ) davon betroffen sind.

User #4245 (nicht angemeldet)

Momentan kostet dort eine 4.5 Zimmer Wohnung mit Parkplatz 2100. Nach der Sanierung wird diese etwa ab 3500 anfangen

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