Stadt Zürich

Zürich – Rad-WM: «Von Vorfreude kann ich nicht sprechen»

Yannick Stay
Yannick Stay

Zürich,

Mit den Rad- und Paracycling-Weltmeisterschaften kommt im September ein Sportevent von Weltformat nach Zürich. Bei der Vorfreude scheint es aber noch zu harzen.

radsport
Ende September werden sich die weltbesten Strassenradprofis und Paracycler in Zürich messen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die weltbesten Radsportlerinnen und Radsportler treffen im September aufeinander.
  • Dann nämlich findet in Zürich die Rad- und Paracycling-Weltmeisterschaft statt.
  • Obwohl dieser Event internationale Strahlkraft hat, fehlt noch die grosse Vorfreude.

Vom 21. bis 29. September finden in Zürich die Rad- und Paracycling-Weltmeisterschaften statt. Nicht nur in der Stadt: Mehrere Rennen werden auch durch Gemeinden über den ganzen Kanton verstreut führen.

Obwohl es nur noch wenige Monate bis zum Start sind, scheint noch wenig Vorfreude in der Luft zu liegen.

So sagt etwa Sascha Ullmann (GLP), Gemeindepräsident von Zollikon ZH, auf Anfrage von Nau.ch: «Der Anlass ist der Bevölkerung noch kaum im Bewusstsein. Im Moment überwiegen die kritischen Stimmen. Von Vorfreude kann ich nicht sprechen.»

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Sascha Ullmann (GLP) ist Gemeindepräsident von Zollikon. - Grünliberale Kanton Zürich

Gleich bei mehreren Rennen werden die Radprofis Zollikon durchqueren. Laut Ullmann wird es deshalb «sehr grosse» Verkehrseinschränkungen in der Gemeinde geben.

Sorgen seien bereits geäussert worden, wenn auch «verhalten». Der Gemeindepräsident verweist dabei aber auch nochmals auf das aktuell mangelnde Bewusstsein bei den Menschen: «Die Veranstalter haben noch viel Informationsarbeit in Zollikon zu leisten.»

Diese sei zwar geplant, müsse aber auch konsequent umgesetzt werden. «Das ist unsere Erwartungshaltung», sagt Ullmann. Das Lokale Organisationskomitee (LOK) hat gegenüber Nau.ch bereits bestätigt, dass weitere Kommunikationswellen noch folgen werden.

Streit um Extrakosten

Für Aufsehen gesorgt hat auch eine Anfrage an den Zürcher Regierungsrat. In dieser beziehen sich drei Kantonsräte auf einen «Zürichsee-Zeitung»-Artikel, in dem es heisst, dass Gemeinden gewisse Kosten selbst tragen müssten.

Es werden Massnahmen von der Regierung gefordert, um diese Ausgaben dem Trägerverein der Rad-WM auferlegen zu können. Auf Nachfrage von Nau.ch möchte sich das LOK zur hängigen Anfrage aus dem Kantonsrat nicht äussern.

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Das Peloton während der Tour de Suisse der Frauen im Jahr 2023. - keystone

Es hält aber fest, dass es der Kanton und die Gemeinden «in ihrem jeweiligen Bereich kommunizieren werden». «Die Gemeinden entscheiden, wie umfangreich sie ihre Einwohnerinnen und Einwohner informieren», heisst es.

In Zollikon hat der Gemeinderat bisher einen Kredit von 30'000 Franken für absehbare Kosten gesprochen, erklärt Gemeindepräsident Ullmann. Auch arbeite eine interne Taskforce daran, den Anlass für die Zolliker Bevölkerung «möglichst reibungslos» zu gestalten.

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«Ob uns diese Kosten jemals erstattet werden, wissen wir nicht. Einfach nichts tun und abwarten können wir aber auch nicht», fügt Ullmann an.

Konfrontiert mit möglichen Bedenken seitens der Bevölkerung, verweist das LOK auf ausführliches Informationsmaterial im Internet. Seit Ende 2021 stehe man laut Mediensprecher Andreas Herren in permanentem Austausch mit den betroffenen Städten und Gemeinden.

Uster, Gossau ZH und Winterthur hätten sich nebst Zürich aktiv als Startort beworben.

Zu allfälligen Ausgaben sagt er: «Die Kosten für bauliche Massnahmen auf den Rennstrecken werden dem Verein Rad-WM Zürich 2024 als Veranstalter auferlegt.»

Insgesamt fünf Jahre habe es gedauert, die verschiedenen Strecken zu planen. Für die Verkehrsorganisation gab es gemäss Herren bisher über 400 Sitzungen, Begehungen und Infoveranstaltungen.

Kommentare

User #6166 (nicht angemeldet)

Haha wenn es beim Radsport so ein Drama ist wie wird ESC 2025... Anstatt dass diese Velofahrer wo jeweils monatlich "critical mass" mitmachen können die ja bei dieser Veranstaltung mithelfen... Verstehe nicht wieso oder was das Problem ist. Das gleiche mit den olympischen winterspielen 2030...

User #5209 (nicht angemeldet)

Ferdy Kübler gewannn 1950 als erster Schweizer die Tour der Leiden. Viele Schweizer waren stolz auf den Radstar aus Marthalen im Bezirk Andelfingen. Banken, Chemie und Versicherungen sind bei uns wichtiger als der Sport.

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