Zürich zieht Ukraine-Fahnen ein – Russen mit falscher Propaganda
Ab Montag werden die ukrainischen Flaggen in der Stadt Zürich eingezogen. Der russische Sender RT strickt daraus eine ganz eigene Geschichte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Stadt Zürich hatte aus Solidarität ukrainische Flaggen gehisst.
- Nun soll die «aussergewöhnliche» Beflaggung ab Montag beendet werden.
- Der russische Sender RT nutzt dies für die eigene Propaganda.
Die Stadt Zürich hatte im Ukraine-Krieg ein starkes Zeichen gesetzt: Seit dem 12. März 2022 wehen ukrainische Flaggen an prominenten Orten wie der Bahnhof- und Quaibrücke sowie am Utoquai.
Diese Entscheidung des Zürcher Stadtrats war ein Novum. Die blau-gelben Nationalflaggen wurden damals «bis auf Widerruf» gehisst. Nun hat der Stadtrat beschlossen, die «aussergewöhnliche» Beflaggung ab Montag wieder zu beenden.
Die Bedeutung hinter dem Hissen einer Nationalflagge
Die Entscheidung, die Beflaggungsaktion zu beenden, hat auch das Interesse des russischen Fernsehsenders RT (früher Russia Today) geweckt. Darüber berichtete die NZZ.
Der Sender richtet sich an ein nichtrussischsprachiges Publikum und ist auch auf Deutsch verfügbar.
Der Bundesrat bezeichnet den Sender als «Werkzeug der gezielten Propaganda und Desinformation durch die Russische Föderation». Im Gegensatz zur EU ist das Portal in der Schweiz jedoch zugänglich.
In einem RT-Beitrag hiess es, dass mittlerweile zahlreiche Roma die Hälfte der S-Status-Personen ausmachten, die an den Kanton St. Gallen zugewiesen worden seien. Das sei der Grund, warum Schweizer Politiker die Aufhebung fordern würden. Falsch!
Dazu äussert sich der Sprecher des Hochbaudepartements. Er sagt in der NZZ: «Das steht in keinster Weise in einem Zusammenhang.»
Solidarität bleibe trotz Ende der Beflaggungsaktion bestehen
Trotz des Endes der Beflaggungsaktion betont der Sprecher des Hochbaudepartements, dass die Solidarität weiterhin besteht. Die Stadt weist darauf hin, dass seit Kriegsbeginn über 2500 Ukrainerinnen und Ukrainer dauerhaft in Zürich untergekommen sind.
Zudem zeigt sich die Bevölkerung solidarisch. In Zürich haben letzte Woche am zweiten Jahrestag rund 300 Personen gegen den Krieg in der Ukraine demonstriert. Die Demonstrantinnen und Demonstranten versammelten sich beim Landesmuseum und zogen friedlich durch die Innenstadt.