«Zusatz-Belastung»: Zürcher Gastro-Riese kritisiert Zertifikat

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Bern,

Gastronom Ruedi Bindella sieht sich nicht als Polizist, bei ihm soll man geniessen können. Ein anderer Wirt erhofft sich durch das Zertifikat Mehreinnahmen.

Zertifikat
Coronavirus: Wegen den auslaufenden Zertifikaten rechnet man bei der Bindella-Gruppe (links: Rudi Bindella jr.) mit gewissen Herausforderungen. - Screenshot SRF, Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Corona-Zertifikat könnte bald schon Pflicht in Restaurants werden.
  • Einige Gastronomen fürchten Mehraufwand durch polizeiliche Aufgaben.
  • Andere freuen sich hingegen, dass damit andere Massnahmen fallen werden.

Die Zertifikats-Pflicht soll bald auch in vielen Innenräumen, darunter Restaurants und Bars, gelten. Dies hat Bundesrat Alain Berset am Mittwoch an einer Pressekonferenz erklärt. Verschlechtere sich die Lage in den Spitälern, soll so eine Überlastung verhindert werden.

Gastrosuisse aber findet die Zertifikats-Pflicht «verfassungswidrig». Über eine Millionen Menschen würde nicht mehr in den Genuss der Gastronomie kommen, so Präsident Casimir Platzer. Er fürchtet, dass die Branche mit Umsatzeinbussen rechnen muss.

Begrüssen Sie eine Ausweitung der Zertifikatspflicht?

Auch Ruedi Bindella, dessen Unternehmen 23 Restaurants in Zürich betreibt, rechnet mit Mehraufwand. «Mit dem Zertifikat wird der eh schon wachsende Aufwand nochmals erheblich vergrössert», sagt er in der «Tagesschau». Zudem seien die Gastronomen keine Polizisten, sondern würden Lebensfreude verbreiten. «Bei uns kann man geniessen.»

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Robin Deb Jensen freut sich, die Tische wieder normal hinstellen zu können. - Screenshot SRF

Für Robin Deb Jensen wäre die Zertifikats-Pflicht aber etwas Gutes. «Sie bedeutet, dass wir wieder mehr Normalität haben», so der Wirt des Restaurants Müli in Müllingen AG. Denn dadurch würde die Maskenpflicht fallen, er könne die Tische wieder normal platzieren und mehr Leute empfangen. Jensen in der «Tagesschau»: «Schlussendlich bedeutet sie auch, dass wir mehr verdienen.»

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