Zuwanderung aus EU und Drittstaaten geht weiter zurück
Das Wichtigste in Kürze
- Sowohl aus der EU als auch aus Efta-Staaten hat die Zuwanderung in die Schweiz abgenommen.
- Insgesamt liessen sich von Januar bis Juni 63'333 Personen in der Schweiz nieder.
Erneut hat die Zuwanderung in die Schweiz abgenommen. Sowohl aus der EU und den Efta-Staaten als auch aus Drittländern zogen im ersten Halbjahr 2019 weniger Menschen in die Schweiz, als noch vor einem Jahr.
Insgesamt liessen sich von Januar bis Juni 63'333 Personen in der Schweiz nieder, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Dienstag mitteilte.
Das sind 1,8 Prozent weniger als in der gleichen Vorjahresperiode. Aus EU/Efta-Staaten wanderten 44'321 Personen ein, was einem Rückgang von 1,3 Prozent entspricht. Die Zuwanderung aus Drittstaaten sank um 2,8 Prozent auf 19'012.
Über die Hälfte kommt zum Arbeiten
Gleichzeitig zogen 35'832 Ausländer wieder aus der Schweiz aus, das sind 3,9 Prozent weniger als in der gleichen Vorjahresperiode. Todesfälle und Einbürgerungen abgerechnet betrug die Nettozuwanderung in die ständige ausländische Bevölkerung damit im ersten Halbjahr 24'672 Personen. Der Wanderungssaldo, also die Differenz zwischen Ein- und Auswanderungen, ging so um 0,8 Prozent zurück.
Über die Hälfte der zugezogenen Personen (33'245 oder 52,5 Prozent) kamen in die Schweiz, um zu arbeiten. Im Vergleich zum Vorjahr gab es eine Zunahme in den Wirtschaftssektoren Industrie, Handwerk und Dienstleistungen. Für Arbeiten in der Landwirtschaft hingegen nahm die Einwanderung ab.
Der Familiennachzug war für 17'701 Personen (28 Prozent) der Grund, sich in der Schweiz niederzulassen. Das sind 8,6 Prozent weniger als in der gleichen Vorjahresperiode. Mehr als jeder Fünfte von ihnen war ein Familienangehöriger einer Schweizerin oder eines Schweizers.
Arbeitslosenquote bei Ausländern liegt bei 3,6 Prozent
Aus EU/Efta-Staaten verlegten 8499 Personen – vor allem aus Italien, Deutschland, Frankreich und Portugal – wegen eines Familiennachzugs ihren Wohnsitz in die Schweiz. Aus Drittstaaten waren es 9202 Menschen: An der Spitze der Herkunftsländer liegt hier der Kosovo, vor Nordmazedonien, Brasilien und Indien.
4676 Ausländer zogen im ersten Halbjahr in die Schweiz, um eine Aus- oder Weiterbildung zu absolvieren, 2383 Personen erhielten eine Aufenthaltsbewilligung ohne Erwerbstätigkeit und für 3064 Personen aus dem Asylbereich änderte sich der Aufenthaltsstatus.
Total lebten gemäss SEM Ende Juni rund 2,1 Millionen Ausländerinnen und Ausländer in der Schweiz. Davon stammen 323'384 aus Italien, 308'532 aus Deutschland, 265'501 aus Portugal und 137'514 aus Frankreich. Die Arbeitslosenquote unter den Ausländerinnen und Ausländern betrug Ende Juni 3,6 Prozent.