Zwei Drittel gegen drittes Geschlecht in amtlichen Dokumenten
Ein drittes Geschlecht in amtlichen Dokumenten findet aktuell in der Bevölkerung keine Mehrheit. Dies zeigt eine Umfrage von Tamedia und «20 Minuten».
Das Wichtigste in Kürze
- 62% der Schweizer sind gegen ein drittes Geschlecht in amtlichen Dokumenten.
- Frauen sind offener für die Änderung als Männer.
Eine deutliche Mehrheit in der Schweiz ist gegen die Einführung eines dritten Geschlechts in amtlichen Dokumenten. Die geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage von Tamedia und «20 Minuten» hervor.
62 Prozent beantworteten die Frage, ob sie in amtlichen Dokumenten neben männlich und weiblich die Einführung eines dritten Geschlechts oder divers befürworten würden, mit Nein oder eher Nein.
Die Frauen stünden einer entsprechenden Anpassung mit einer Zustimmung von 45 Prozent deutlich aufgeschlossener gegenüber als die Männer (26 Prozent Ja).
Nur bei SP und Grüne eine Mehrheit
Eine Ja-Mehrheit gab es in keiner Kategorie: Weder die städtische Bevölkerung noch Personen mit höherer Bildung sprachen sich dafür aus. Einzig bei den Sympathisanten von SP und Grünen äusserten sich mehr als 50 Prozent für die Einführung dieser dritten Option.
Der seit letztem Jahr möglichen Änderung des Vornamens und des Geschlechts in amtlichen Dokumenten stehen 48 Prozent der Befragten positiv oder eher positiv gegenüber. Genau gleich viele betrachten diese Neuerung aber kritisch oder eher kritisch. Bei den Frauen gab es bei dieser Frage eine positive Mehrheit (58 Prozent), bei den Männern eine negative (56 Prozent).
In Zusammenarbeit mit Leewas wurden Ende März 30’754 Personen aus der ganzen Schweiz befragt. Der Fehlerbereich wird mit 1,0 Prozentpunkten angegeben.