Der belgische Drogenbaron Flor Bressers wurde im Jahr 2022 in Zürich gefasst. Davor lebte er ein Leben in Saus und Braus – auch dank zwei Thurgauerinnen.
Belgischer Drogenkönig Flor Bressers
Flor Bressers soll tonnenweise Rauschgift von Lateinamerika nach Europa geschmuggelt haben. - fedpol

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor seiner Verhaftung lebte der belgische Drogenbaron Flor Bressers in Zürich.
  • Gedeckt durch eine falsche Identität, lebte er ein Leben in Saus und Braus.
  • Dabei halfen ihm zwei Treuhänderinnen aus dem Thurgau.
  • Sie wuschen sein Geld und besorgten ihm eine Aufenthaltsbewilligung.
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Der belgische Drogenboss Flor Bresser soll tonnenweise illegale Drogen von Südamerika nach Europa geschmuggelt haben. Nach seiner Verurteilung in Belgien tauchte er in der Schweiz unter.

Zusammen mit seiner Lebenspartnerin führte er unter dem Decknamen «Artur Gitta» ein luxuriöses Leben in Zürich. Dabei sollen sie in kurzer Zeit über zwei Millionen Franken ausgegeben haben. Mitte 2022 wurde er schliesslich durch eine Zürcher Spezialeinheit gefasst. Wie gelang es dem Drogenbaron, 20 Monate lang unentdeckt in der Schweiz zu leben?

Nach und nach stellt sich heraus, dass der Belgier hierzulande mehrere Helferinnen und Helfer hatte. Ein deutscher Concierge, der früher in mehreren Schweizer Luxushotels gearbeitet hatte, war an der Seite des Drogenbarons.

Verhaftung Bresser
Der belgische Drogenbaron Flor Bresser tauchte vor seiner Verhaftung in der Schweiz unter.
Stadt Zürich
In Zürich lebte er ein Leben in Saus und Braus – unterstützt durch zwei Treuhänderinnen aus dem Thurgau.
Stapel Geld
Die Schweizerinnen sollen sein Drogengeld gewaschen und ihm beim Erhalt einer Aufenthaltsbewilligung geholfen haben.

Weiter hatte der Kokskönig tatkräftige Unterstützung von Aida P. und Giulia S., zwei Treuhänderinnen aus dem Thurgau. Wie der «Südkurier» berichtet, wurden die beiden nun vom Bezirksgericht Zürich wegen Geldwäscherei verurteilt.

Drogenbaron erhielt Arbeitsvertrag

Nach seiner Einreise in die Schweiz zählte «Artur Gitta» schnell zur Kundschaft des Treuhandbüros von Aida P. Dabei wurde er sogar durch die Thurgauerin angestellt. Vor Gericht sagte die Treuhänderin: «Die Idee war, unseren Kundenstamm über sein Netzwerk zu erweitern. Er wollte Neukunden bringen.»

Gestützt auf seinen Arbeitsvertrag erhielt «Artur Gitta» gar eine B-Aufenthaltsbewilligung durch das Migrationsamt Thurgau. Aida P. soll bei diesem Prozess tatkräftig mitgeholfen haben – «wissentlich oder willentlich», heisst es in der Anklageschrift.

Weiter sollen die Thurgauerinnen Drogengeld gewaschen haben. Dabei erhielten die beiden Treuhänderinnen 320'000 Franken Bargeld von Geldkurieren. Ein Teil des Geldes stammte von dem bereits erwähnten Concierge. Die riesige Summe wurde durch die Thurgauerinnen in der Schweiz investiert.

Haben Sie die Geschichte des Drogenbarons Flor Bressers verfolgt?

Wie der «Südkurier» berichtet, wurde Aida P. vom Bezirksgericht Zürich unter anderem zu einer bedingten Freiheitsstrafe von zwölf Monaten verurteilt. Ausserdem muss sie mutmassliche Drogengelder in Höhe von 120'000 Franken an den Staat bezahlen.

Ihre Komplizin Giulia S. wurde zu einer bedingten Geldstrafe von 16'200 Franken und einer Geldbusse von 3900 Franken verurteilt.

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