Auschwitz: Tag des Gedenkens an den Holocaust

Erika Bigler
Erika Bigler

Knonaueramt,

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Ein Gastbeitrag.

Ausschwitz
Schrecklich und unvergessen: Das ehemalige NS-Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau (P). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der 27.1.1945 markiert das Ende eines der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte.
  • Dieser Tag erinnert uns daran, die Opfer des Holocaust niemals zu vergessen.
  • Der Holocaust wird heute an Schweizer Schulen thematisiert.

Der 27. Januar 1945 markiert die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee.

Um dieses historische Ereignis zu würdigen und gleichzeitig die schrecklichen Verbrechen des Holocaust sowie anderer Genozide nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, wurde der «Tag des Gedenkens an den Holocaust und der Verhütung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit» ins Leben gerufen.

Der Gedenktag, der 2004 erstmals begangen wurde, soll die Verhinderung künftiger Verbrechen und die Förderung von Toleranz weltweit unterstützen.

Holocaust Erika Bigler.
Erika Bigler ist Sekundarlehrerin und Präsidentin des Vereins für zeitgemässes Lernen. - zvg

Ein nationaler Gedenktag für Bildung und Bewusstsein

Am 12. Juni 2003 wurde der Gedenktag durch die Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) der Schweiz beschlossen.

Der 27. Januar wurde bewusst gewählt, um an die Befreiung von Auschwitz zu erinnern und das historische Bewusstsein zu schärfen.

Der Gedenktag richtet sich insbesondere an Schulen, da die Erinnerung an die Verbrechen des Holocausts und anderer Genozide eine wichtige Bildungsaufgabe für zukünftige Generationen darstellt.

Ziel ist es, nicht nur die Vergangenheit zu reflektieren, sondern auch die Ursachen solcher Verbrechen zu verstehen und zu verhindern, dass sich solche Gräueltaten wiederholen.

Erinnerung an die Vergangenheit als Aufruf zur Toleranz

Der Holocaust-Gedenktag ist nicht nur ein Rückblick auf die Verbrechen des Nationalsozialismus, sondern auch ein Aufruf zur Prävention von Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

In den Schulen soll das Bewusstsein für diese Verbrechen sowie die Ideologien, die solche Gräueltaten ermöglichten, gestärkt werden.

holocaust
Auschwitz-Birkenau war das grösste deutsche Vernichtungslager zu Zeiten des Holocausts. - Keystone

Dabei wird auch auf andere Genozide des 20. Jahrhunderts hingewiesen, um Schülerinnen und Schüler für die Gefahren von Rassismus, Intoleranz und politischer Gewalt zu sensibilisieren.

Der Gedenktag bietet die Möglichkeit, über Toleranz, Menschlichkeit und gegenseitigen Respekt nachzudenken.

Ein zentrales Ziel ist es, durch Bildung den interreligiösen und interkulturellen Dialog zu fördern und das Bewusstsein für Menschenrechte zu schärfen.

Es wird die Hoffnung geäussert, dass diese Erinnerungsarbeit zu einer friedlicheren und gerechteren Zukunft beiträgt.

Der Holocaust-Gedenktag im Unterricht

Im Mittelpunkt des Gedenktages stehen schulische Aktivitäten. Die EDK legt Wert darauf, dass der Gedenktag nicht durch grosse öffentliche Veranstaltungen, sondern durch Unterrichtseinheiten begangen wird.

Dabei haben Schulen und Lehrkräfte die Freiheit, den Tag auf individuelle Weise zu gestalten. Es gibt keine festen Vorgaben, wie der Gedenktag begangen werden soll.

Stattdessen können die Lehrkräfte das Thema durch Diskussionen, Projekte oder die Nutzung von digitalen Medien und Zeitzeugenberichten aufgreifen.

Zur Unterstützung der Lehrkräfte hat die EDK das IDES-Dossier 2025 mit praktischen Hinweisen erstellt. Es bietet nicht nur Hintergrundinformationen, sondern auch konkrete Vorschläge für Unterrichtseinheiten und -materialien zu den Themen Holocaust und Genozid.

Ein besonders empfehlenswertes Unterrichtsmaterial, das im IDES-Dossier der EDK 2025 aufgeführt wird, ist das digitale Buch «Schweizer Jugend im Zweiten Weltkrieg».

Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II und enthält Zeitzeugenberichte von Menschen aus allen vier Sprachregionen der Schweiz, die ihre Erlebnisse während des Zweiten Weltkriegs teilen.

Zur Autorin: Erika Bigler ist Sekundarlehrerin und Präsidentin des Vereins für zeitgemässes Lernen. Sie setzt sich dafür ein, dass dieses Thema im Unterricht gebührend behandelt wird, um die Lehren aus der Geschichte zu bewahren und an zukünftige Generationen weiterzugeben. Mehr Infos: jugend2wk.ch.

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