Barbara Schaffner (GLP): Energie aus Labor und Wüste
Barbara Schaffner schreibt im Gastbeitrag über Synfuels. Sonne, Wasser, Luft und Platz – das seien die Zutaten für Energieträger der Zukunft.
Das Wichtigste in Kürze
- Strom kann in vielen Fällen fossile Brennstoffe ersetzen – aber nicht immer.
- Synfuels sind ein erneuerbarer und umweltfreundlicher Ersatz für fossile Energieträger.
- Es braucht eine internationale Zusammenarbeit für die günstige Produktion von Synfuels.
Alles spricht von Strom, wenn es um erneuerbare Energien geht. Strom hat aber einen wesentlichen Nachteil, wenn es darum geht ihn zu lagern oder über lange Distanzen zu transportieren.
Hier können Synfuels einspringen. Synfuel ist ein Oberbegriff über synthetisch hergestellte Energieträger. Das kann Wasserstoff sein. Es können aber auch andere Gase, flüssige Stoffe oder sogar feste Stoffe mit einem hohen Energiegehalt sein. Sie ersetzen fossiles Benzin, Diesel, Kerosin und Heizöl.
Viel erneuerbare Energie für Synfuels
Die Herstellung von Synfuels braucht viel Energie – sei es in Form von Strom oder Hitze. In zahlreichen Ländern der Welt sind die Voraussetzungen gut, diese Energie in erneuerbarer Form und in grossen Mengen zu ernten. Dafür braucht es neue Technologien, bei deren Entwicklung die Schweiz eine führende Rolle einnimmt. Wenn die entsprechenden Anlagen einmal aufgebaut sind, können sie fast gratis umweltfreundliche Energie produzieren.
Mit einer internationalen Zusammenarbeit zu Synfuels für die Schweiz
Die Voraussetzungen für eine grossangelegte und deshalb kostengünstige Produktion von Synfuels sind grosse Landflächen mit viel Sonne oder Wind. Diese Verhältnisse sind unter anderem in vielen Länder Afrikas, des mittleren Ostens und Lateinamerikas gegeben.
Ihnen fehlen dafür das Wissen, die Technologien und die Finanzen für den Aufbau solcher Produktionsanlagen. Es liegt deshalb auf der Hand, dass die Schweiz eine Zusammenarbeit anstreben soll.
Mein Vorstoss, der kürzlich vom Nationalrat überwiesen wurde, gibt dem Bundesrat den Auftrag, verschiedene Aspekte einer solchen Zusammenarbeit zu prüfen und Wege aufzuzeigen, wie zum Beispiel die Investitionen unserer Wirtschaft abgesichert werden können.
So schaffen wir länderübergreifend an einer gemeinsamen erneuerbaren Energiezukunft.
Zur Autorin: Barbara Schaffner ist Physikerin und Zürcher GLP-Nationalrätin. Ihren politischen Fokus legt sie auf die Themen Energie, Verkehr, Raumplanung und Umwelt.