Schaffner (GLP ZH): Dörfer vor Stau-Ausweichlern schützen

Barbara Schaffner
Barbara Schaffner

Regensdorf,

Barbara Schaffner sieht eine sinkende Lebensqualität in Dörfern und Ortsteilen durch Schleichverkehr. Intelligente Vorgaben für Navis können diesen reduzieren.

GLP Barbara Schaffner Windenergie
Barbara Schaffner ist Physikerin und Zürcher GLP-Nationalrätin. Ihren politischen Fokus legt sie auf die Themen Energie, Verkehr, Raumplanung und Umwelt. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Navis können eine entscheidende Rolle beim Kampf gegen Schleichverkehr spielen.
  • Schleichverkehr belastet Dörfer und Ortsteile.
  • Was Rom und Paris können, muss auch in der Schweiz möglich sein.

Mehrmals im Jahr versucht halb Europa gleichzeitig die Alpen zu durchqueren und steht sich dabei gegenseitig im Weg. Die Folgen sind kilometerlanger Stau vor dem Gotthard und eine Blechlawine, die andere Wege sucht und dabei die Dörfer verstopft.

Schleichverkehr belastet die Lebensqualität

Ob am Gotthard oder anderswo – ist egal. Wenn der Durchgangsverkehr überlastete Autobahnen und Hauptstrassen verlässt und Schleichverkehr durch Quartiere und Dörfer verursacht, ist der Ärger bei der betroffenen Bevölkerung jeweils gross und die Lebensqualität leidet.

Barbara Schaffner (GLP) möchte Dörfer vor Stauausweichlern und Schleichverkehr schützen. (Symbolbild) - keystone

Solcher Schleichverkehr kann zu gefährlichen Situationen führen, wenn Blaulichtorganisationen stecken bleiben, und er behindert den öffentlichen Verkehr. Ursache für die Flut ortsunkundiger Autos, die von den Transitachsen in die Dörfer ausweichen, sind meistens Navigationssysteme.

Studien und die Erfahrungen auch aus anderen Ländern zeigen, dass durch Navigationssysteme bei Stausituationen auf den Hauptachsen die Verkehrsbelastung auf Nebenstrassen zunimmt und somit die Bemühungen, den Verkehr zu kanalisieren, zunichtegemacht werden.

Die Nachbarn können es schon – es braucht Vorgaben für Navis

Paris und Rom machen es vor: Es ist möglich, Verkehrsanordnungen so zu erlassen, dass Informationen auf die Navigationssysteme ausgespielt und Durchfahrtsbeschränkungen digital verordnet werden.

Ausnahmen für Anwohnende sind problemlos möglich – so wie es sie auch schon auf den wohlbekannten Verkehrstafeln «Zubringerdienst gestattet» gibt. Es ist alles nur eine Frage des politischen Willens – und der scheint in der Schweiz zu fehlen.

Das Navigationssystem eines Autos.
Intelligente Vorgaben für Navigationsgeräte können helfen, Schleichverkehr zu reduzieren. (Symbolbild) - pixabay

Mein entsprechender Vorstoss dümpelt auf der Traktandenliste des Nationalrates und in seinem neusten Bericht beurteilt der Bundesrat eine Lösung unter Einbezug der Navigationssysteme als in der Praxis nicht durchführbar.

Ich empfehle ihm bei der nächsten Reise in die Metropolen der Nachbarländer nicht nur den Eiffelturm und das Kolosseum zu besuchen, sondern auch das Verkehrsmanagement zu studieren.

Nutzt du Schleichwege, um einen Stau zu umfahren?

Zur Autorin: Barbara Schaffner ist Physikerin und Zürcher GLP-Nationalrätin. Ihren politischen Fokus legt sie auf die Themen Energie, Verkehr, Raumplanung und Umwelt.

Kommentare

User #6163 (nicht angemeldet)

Anstatt Stau zu produzieren und alles zu kanalisieren und künstlich Stau verursachen, müsste man halt eben MIT dem Verkehr rechnen und nicht GEGEN.

User #6829 (nicht angemeldet)

Überbevölkerung = immer mehr Stau's!

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