Schwäne im Kanton Nidwalden sorgen bei Bauern für Unmut und stellen ein Sicherheitsrisiko dar. Heute Montag gibt der Bund die Jagd frei.
Schwäne (Symbolbild)
Schwäne (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der Überpopulation gibt der Bund den Abschuss von Schwänen in Nidwalden frei.
  • Sie sind eine Gefahr am Flugplatz Buochs, doch Tierschützer bleiben kritisch.
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Mit Eierstechen und Einzelabschüssen alleine schafft es der Kanton Nidwalden nicht, die Population der Schwäne in den Griff zu bekommen. Nun hat der Bund so genannte Regulationsabschüsse bewilligt. «Wir mussten die nächste Eskalationsstufe einleiten, die Schwanenpopulation nahm weiter zu», sagte die Nidwaldner Regierungsrätin Karin Kayser heute Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die Auflagen aber sind strikt: Der Bestand von 15 Schwänen beim Flugplatz darf nicht unterschritten werden. Und das Zeitfenster ist eng gesteckt: Die Tiere müssen vor der Brutzeit geschossen werden.

Da der Kanton den Schwanen-Bestand bislang nicht dezimieren konnte, und bestandesregulierende Massnahmen wie Eier anstechen oder Einzelabschüsse zu wenig fruchteten, reichte der Kanton Nidwalden vor einem Jahr beim Bund ein Gesuch ein, so genannte Regulationsabschüsse tätigen zu dürfen, wie Kayser sagte.

Sie werden zum Sicherheitsrisiko

Die neue Verfügung gilt für fünf Jahre und im ganzen Kanton, auch wenn sich das Problem von zu vielen Schwänen auf Wiesen in Buochs und Ennetbürgen konzentriert. Seit Jahren beklagen sich Bauern, weil die Tiere unter anderem ihr Land verkoten. Beim Flugplatz Buochs werden die Schwäne gar zu einem Sicherheitsrisiko. Laut Kayser mussten Piloten auf Weisung des Towers durchstarten oder den Start abbrechen, weil die Tiere über die Piste liefen.

Ein erwachsener Schwan legt jährlich bis zu fünf Eier und kann bis 20 Jahre alt werden. Der Abschuss eines Schwanes trage längerfristig stark zur Bestandesregulierung bei, sagt Kayser. Gegenüber «CH Media» sagte die Regierungsrätin: «Wir wollen die Schwäne nicht ausrotten, sie sollen ihren Platz in unserer Region haben.» Aber wenn die Sicherheit leide, müsse man handeln.

Tierschützer wehrten sich

Vor vier Jahren hatten die Nidwaldner Behörden erstmals entschieden, im Raum Buochs und Ennetbürgen einzelne Schwäne abschiessen zu lassen. Dabei zogen sie den Zorn der Fondation Franz Weber auf sich. Abschüsse seien der falsche Weg, fand diese.

Die Behörden hatten den Kampf gegen eine übermässige Schwanenpopulation damit begründet, dass die Vögel durch Frass und Kot zu grosse Schäden an der Landwirtschaft verursachten. Die Schäden und und der Aufwand sollen sich auf mehrere zehntausend Franken pro Jahr belaufen. Das Parlament hatte den Bund im Jahr 2016 beauftragt, den Schutz der Schwäne zu lockern.

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