Amur senza fin: Jungschauspielerin gab Romanisch-Nachhilfe am Set

Lara Marty
Lara Marty

Surselva,

Mit «Amur senza fin» flimmert am Sonntag der erste rätoromanische SRF-Fernsehfilm über den Bildschirm. Doch wie viel Romanisch steckt da tatsächlich drin?

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Muriel Degonda ist Jungschauspielerin im ersten Rätoromanischen SRF-Fernsehfilm. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit «Amur senza fin» zeigt SRF den ersten professionellen rätoromanischen Fernsehfilm.
  • Dabei stellte das Romanisch für einige Bündner Schauspieler eine Knacknuss dar.
  • Jungschauspielerin Muriel Degonda gab Nachhilfeunterricht.

Der laut SRF erste professionelle rätoromanische Fernsehfilm «Amur senza fin» (Liebe ohne Ende) wurde im Bündner Bilderbuchdorf Sagogn in der Surselva gedreht. Regie führte der Zürcher Christoph Schaub («Nachtlärm», «Giulias Verschwinden»), das Drehbuch wurde von Sabine Pochhammer («Herbstzeitlosen») verfasst. Vor der Kamera standen schweizweit bekannte Schauspieler mit Bündner Wurzeln, wie etwa Tonia Maria Zindel, Beat Marti, Bruno Cathomas oder auch Rebecca Indermaur. Vor allem Letztere tat sich schwer mit dem romanischen Part des Filmes: «Zu Hause haben wir Deutsch gesprochen», erklärte die waschechte Bündnerin gegenüber «Blick». «Und im Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, war Romanisch am Aussterben. Nur noch ganz alte Leute sprachen es.»

Knacknuss war die richtige Aussprache

Rebecca Indermaur war aber nicht die einzige Bündner Schauspielerin, die vor Drehstart noch etwas Romanisch-Vokabeln büffeln musste. Es waren einige Schauspieler dabei, welche die Sprache nicht beherrschen, erinnert sich die 16-Jährige Jungschauspielerin Muriel Degonda, die aus der Region kommt. Sogar sie, die romanischsprechend aufgewachsen ist, hatte Nachholbedarf:«Im Romanischen gibt es fünf verschiedene Idiome, die sich teilweise stark unterscheiden. Für die Dreharbeiten musste ich einige Wörter anders aussprechen, als dass ich es mir gewohnt bin.» Allgemein habe es jeweils vor allem an der Aussprache gehapert: «Wir kannten alle unseren Text, doch bevor die Aufnahme dann lief, rief mich oft nochmals ein Schauspieler zu sich, um zu fragen wie man ein Wort jetzt nochmals genau ausspreche.» Der eine oder andere unter den Schauspielern war also sicher froh, dass mancher Wortwechsel im Film auch auf Deutsch geführt wurde.

Ob sie, für die Deutsch eine Fremdsprache ist, lieber den ganzen Film auf Rätoromanisch gedreht hätte? Muriel Degonda überlegt, schüttelt dann aber den Kopf: «Das wäre nicht authentisch gewesen. Es ist nun mal so, dass auch wir hier oben deutsche Filme schauen und deutsche Bücher lesen. Deshalb schleichen sich immer öfters deutsche Wörter in unsere Gespräche. Das Rätoromanisch verflüssigt sich und weil der Film in der heutigen Zeit spielt, gehören deutsche Sätze eben auch dazu.»

Eine Emanzipations-Geschichte aus den Bündner Bergen

«Amur senza fin» erzählt die Geschichte einer eingerosteten Liebe im ländlichen Raum. Die frustrierte Ehefrau Mona (Rebecca Indermaur) sucht Rat beim indischen Dorfpfarrer Sharma (Murali Perumal), der ihr einige unorthodoxe Ratschläge offeriert. Als dann herauskommt, dass ihr Mann Gieri (Bruno Cathomas) sich mit Monas bester Freundin (Tonia Maria Zindel) vergnügt, verwirklicht die gehörnte Ehefrau ihren lang gehegten Traum und eröffnet ihr eigenes Café. Gieri begreift unterdessen, dass er seine Frau immer noch liebt und möchte sie zurückgewinnen. Doch Mona will ihre neu gewonnene Freiheit nicht einfach wieder aufgeben.

Ob es ein Happy End gibt? Wir erfahren es am Sonntag, 23. September. Auch wer der romanischen Sprache nicht Herr ist, wird nicht im Ungewissen gelassen – der Film läuft mit deutschen Untertiteln.

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