B-Sides Festival auf dem Sonnenberg LU: Besucher schwärmen über Deko
Auf einem Hügel wie der Gurten, aber anders. Jährlich ausverkauft wie das Openair Frauenfeld, aber anders. Das B-Sides Festival auf dem Sonnenberg LU hebt sich in vieler Hinsicht von anderen ab. Nau berichtet während zwei Tagen vom alternativen Festival.
Das Wichtigste in Kürze
- Nau ist für die neue «Festival Sommer»-Reihe vor Ort auf dem Sonnenberg bei Kriens/Luzern.
- Das B-Sides Festival findet bereits zum 13. Mal statt.
- Das jährlich ausverkaufte Festival setzt auf Musik abseits des Mainstreams.
Nach zwei Tagen vor Ort auf dem kleinen Hausberg bei Luzern spürte Nau auf dem Sonnenberg vor allem viel Liebe. Einerseits zum alternativen Programm, andererseits wird das B-Sides Festival von gut 300 Helfern mit sehr viel Engagement gestaltet. Die Konstruktionen für Bars und Bühnen sind oft aus Holz, es hangen viele Dekorationen und Lämpchen an jeder Ecke, das Gelände ist geschmückt mit Holz-Statements der auftretenden Künstler. Man erlebte gleich zwei Spontankonzerte von Siselabonga und Long Tall Jefferson, erklimmte mit den Besuchern die letzten Meter des Berges und liess zum Schluss die Besucher ihre Bewertung abgeben. Wie schon an der Bad Bonn Kilbi erzählen die Besucher, wie ihnen das Gelände, Essen oder die Stimmung gefällt. Nächster Halt des Festival-Sommers: Rock the Ring, nächste Woche in Hinwil.
Pilzfrisur und gelbes Hemd – nicht nur durch seinen Look fällt Simon Borer am B-Sides Festival auf. Als Long Tall Jefferson tourt der Luzerner Musiker durch die Schweiz und trat am Freitagabend auf dem Sonnenberg auf. Nebenbei Gitarrist beim erfolgreichen Elektro-Pop Künstler Pablo Nouvelle, tritt Borer vermehrt auch solo auf. Für Nau gab der Luzerner nach seinem Heimspiel noch eine kleine private Kostprobe.
Nach einem wunderen Donnerstagabend, grüsst auch am Freitag die Sonne die zahlreichen Festival-Besucherinnen und -Besucher. Das ausverkaufte B-Sides auf dem Sonnenberg ist bereit, um die Gäste zu empfangen. Viele benutzen das altehrwürdige Sonnenberg-Bähnli, den Bus oder gar ein Elektro-Velo, um den Berg zu erklimmen. Doch andere wanderfreudige Gäste marschieren wacker den Berg hoch. So auch die gesellige Gruppe im Video, die trotz Strapazen auf den letzten Metern ein Interview gewährt.
Der Donnerstag am B-Sides Festival 2018
Neben Evelinn Trouble standen am Donnerstag-Abend auch Siselabonga auf einer der B-Sides-Bühnen. Sobald sie den ersten Ton anstimmen, fühlt man sich sogleich ins westliche Afrika versetzt. Die beiden Luzerner Musiker führen eine exotische Liebe zur Afro World und spielen gemeinsam mit dem Senegalesen Griot Tarang Cissokho. «Diese Musik zieht mich einfach an, ich kann es gar nicht recht beschreiben», so Sänger Glauco Cataldo. Für Nau gaben sie ein kleines Spontan-Konzert neben dem Festivalgelände. Den ganzen Song inklusive Interview und Video ihres B-Sides-Auftritts sehen Sie hier.
Während das Line-Up mit vielen unbekannten Namen geschmückt ist, fällt ein Name am heutigen Abend gleich auf: Evelinn Trouble. Die Zürcher Musikerin gewann gerade den Schweizer Musikpreis und spielt zum zweiten Mal am B-Sides. «Ich bin sonst viel zu heikel für Festivals», stellt die Provokateurin klar. Privat gehe sie kaum an Festivals, «zu viel Schlamm und Lärm». Doch vor dem Luzerner Publikum fühle sie sich immer wohl, und habe das B-Sides auch selber schon mehrmals besucht.
Donnerstagnachmittag öffnete das B-Sides Festival das Gelände. Ähnlich wie beim Gurtenfestival fährt auch hier die kleine Sonnenberg-Bahn die Gäste auf den Hügel. Viele entscheiden sich jedoch für den Fussweg, von Luzern aus erreicht man das B-Sides in gut einer Stunde. Vom gestrigen Regenwetter spürt man hier nichts, abgesehen von den ermüdeten Helfern. «Wir mussten den Eingang und andere Konstruktionen drei Mal streichen!», erzählt ein freiwilliger Helfer mit Farbe an den Händen. Das Festival legt viel Wert auf Details und Dekoration.
Mit der Bad Bonn Kilbi vor zwei Wochen fiel für viele der Startschuss in den Festival-Sommer 2018. Ähnlich wie die Kilbi richtet sich auch das B-Sides Festival an diejenigen, die Musik entdecken möchten. Das Line-Up ist geprägt von Newcomern aber auch bekannten Musikern wie in diesem Jahr beispielsweise Reverend Beat-Man, Provokateurin Evelinn Trouble oder die libanesische Ikone Yasmine Hamdan.
Das B-Sides findet bereits zum 13. Mal statt und setzt seit Beginn auf Musik abseits des Mainstreams. Hinzu kommt, dass sich das Festival an eine 50% Frauenquote im Line-Up richtet, in diesem Jahr sind es gar 51%. Nau zeigt im Rahmen des Festival-Sommers die Besonderheiten des B-Sides und stellt Newcomer vor.