Berner Regionalgericht: Quäleltern müssen hinter Gitter
Die Eltern eines toten Mädchens (8) werden vom Berner Regionalgericht verurteilt. Der Vater muss 42 Monate hinter Gitter, die Mutter deren 26.
Das Wichtigste in Kürze
- 2018 starb ein achtjähriges Mädchen an einer Infektion in Bern.
- Das Mädchen soll von ihren Eltern misshandelt worden sein.
- Das Regionalgericht Bern verurteilt den Vater zu 42 Monaten Haft, die Mutter zu deren 26.
Das Berner Regionalgericht verurteilt ein Elternpaar zu 42 respektive 26 Monaten Haft. Der 40-jährige Eritreer und seine 33-jährige äthiopische Frau sind laut Gericht mitverantwortlich für den Tod ihrer achtjährigen Tochter.
Der Vater erhielt wegen schwerer Körperverletzung und mehrfacher Nötigung die härtere Strafe. Er wird zudem für zehn Jahre des Landes verwiesen. Die Mutter muss zehn der 26 Monate Strafe absitzen und wird für acht Jahre ausgewiesen.
Prügelnder Vater
Vergangenes Jahr im Februar starb ein achtjähriges Mädchen im Berner Inselspital an einer Infektion. Die Ärzte stellten fest, dass das Mädchen am ganzen Körper verschiedene Hämatome aufwies, die auf Missbrauch hinwiesen.
Der 40-jährige Vater aus Eritrea habe seine Tochter laut Anklage mehrfach misshandelt. Er fand, sie esse zu wenig, weshalb er sie dazu zwang. Das Mädchen erbrach deswegen oft. Auch verlangte er von ihr, Sportübungen zu machen und viel Wasser zu trinken.
Einmal soll er seiner Tochter sogar mit einem Wallholz die Nase gebrochen haben. Zudem schlug und kniff er sie und trat gegen ihren Kopf.
Die Staatsanwaltschaft warf dem Vater in ihrem Plädoyer schwere Körperverletzung und mehrfache Nötigung vor. Das Berner Regionalgericht sah dies gleich und sprach von «folterähnlichen Zuständen» für das verstorbene Mädchen.
Überforderte Mutter
Die 33-jährige Mutter aus Äthiopien habe gemäss Anklage nichts gegen die Taten des Mannes unternommen. Wenn Personen sie auf den Zustand ihrer Tochter ansprachen, erfand sie Ausreden.