Bombardier und SBB rechtfertigen so den Pannenzug FV Dosto
Das Wichtigste in Kürze
- Die Lieferprobleme beim neuen SBB-Doppelstockzug sind Thema im Bundeshaus.
- Der FV-Zug hat wegen diverser Mängel den Übernahmen Pannenzug.
- Die SBB und Hersteller Bombardier rechtfertigen die Probleme heute Montag.
Bombardier und SBB haben ein Problem. Eigentlich ist der Pannenzug FV-Dosto ein tolles Teil: Die weisse Grundlackierung, verziert mit roten und schwarzen Elementen, steht ihm gut. Mit seiner langgezogenen Front und den gebogenen Fenstern in der oberen Etage macht er einen eleganten Eindruck. Nur leider will der Pannenzug – deswegen der Übernahme– von Bombardier und der SBB nicht so recht fahren.
Verzögerungen, technische Störungen, Probleme
Der fast zwei Milliarden teure Dosto ist die teuerste Bestellung, welche die SBB je getätigt hat. Und es ist der grösste Auftrag, welche der kanadische Hersteller Bombardier in der Schweiz je ausführte. Doch das gemeinsame Prestigeprojekt machte bisher wenig Freude und viel Ärger.
So viel Ärger, dass sich heute Montag eine hochkarätige Runde vor der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF) vom Nationalrat erklären musste. SBB-Chef Andreas Meyer, Bombardier-Schweiz-CEO Stéphane Wettstein, Peter Füglistaler, Direktor des Bundesamts für Verkehr (BAV) und Matthias Ramsauer, Generalsekretär des Verkehrsdepartements (Uvek) nahmen zu den Problemen rund um den neuen Doppelstockzug Stellung.
Verzwickte Situation
«Wenn etwas pünktlich geliefert wird, haben Sie mehr Geduld für allfällige Störungen», sagt SP-Nationalrätin Edith Graf-Litscher. «Wenn etwas aber bereits mit vier bis fünf Jahren Verspätung geliefert wird, wie eben die Dosto-Züge, dann ist der Geduldsfaden schon langsam angespannt.»
Die KVF fordert von SBB und Bombardier, dass die Probleme gelöst werden und der Zug möglichst bald vollumfänglich auf die Schiene kommt. «SBB und Bombardier haben mir versichert, dass alle Probleme gelöst werden können», gibt sich Graf-Litscher nach der heutigen Anhörung optimistisch.
Wann hat die Geschichte ein Ende?
«Eine schmerzvolle Zangengeburt» seien diese Dosto-Züge, sagt später SBB-CEO Andreas Meyer vor den Medien. Man wolle die Züge aber nicht vollumfänglich auf die Schiene bringen, bevor sie die Anforderungen erfüllen. «Es ist ein guter Zug. Und wir als Eltern wollen, dass er auch gut fährt, und nicht nur schön aussieht», erklärt Meyer weiter.
Wann denn nun aber endlich mit den Dosto-Zügen auf den Hauptstrecken gerechnet werden kann, konnten heute weder SBB noch Hersteller Bombardier sagen. Klar ist aber, dass jetzt auch der politische Druck wächst.