Crimer beweist auf dem Gurten seine Festival-Leidenschaft

Mit 28 Jahren kennt Crimer die 80er-Jahre zwar nur aus Erzählungen. Und doch verkörpert er die Zeit durch und durch. Alexander Frei, wie Crimer mit bürgerlichem Namen heisst, begeistert mit seinem Synthie-Pop die Massen. Mit seinem Allzeit-Begleiter Rollkragenpullover und Mittelscheitel bleibt er auch äusserlich im Gedächtnis hangen. Und nicht zu vergessen: Er tanzt, zappelt und hüpft auf der Bühne rum wie kein Zweiter.

Wirft man einen Blick in Crimer's Tour-Kalender, bleibt der Kinnladen unten. Der Ostschweizer spielt innert 3 Monaten an über 20 (!) Festivals. «In jedem zweiten Käse-Dorf denkt ein OK, wir brauchen auch noch ein Festival.» So buche man halt den Ostschweizer, der so gute Tanzmusik mache. Doch Crimer schätzt dies sehr: «Ich finde es das Königlichste der Welt!» Der Vorteil sei, man müsse nicht mehr proben, da man ständig spiele. «Und man wird auch besser», hofft Crimer schmunzelnd.

Crimer trifft mit seiner Musik irgendwie den Nerv der Zeit. Dies spiegelt sich auch in seinem Festivalsommer wider: Alle wollen Crimer. Vom Jazz Festival Montreux in der Romandie, über das Tessin bis zu etlichen Auftritten der Deutschschweiz. Da merke man schon Unterschiede: «In der Romandie kennt man mich ja eigentlich überhaupt nicht, aber die Leute sind immer total Partymässig drauf!» In der Deutschschweiz hätte er sich auch schon gefragt: «hä, mache ich überhaupt tanzbare Musik?»

Bei so vielen Festivals weiss Crimer auch, was fix ins Gepäck gehört: «Was ich immer dabei habe: ein frisches Paar Socken». Wohl auch deshalb gehören die Crimer-Socken zum beliebtesten Fan-Artikel. Und: «Was ich diesmal wieder vergessen habe, ist ein Lippen-Pomaden», das nerve ihn unheimlich. Trockenes-Lippen-Problem, und so. Prompt stellte ihm die Kamerafrau einen zur Verfügung. Eine gute Erholung gehöre an einem solch strengen Fesitvalsommer auch dazu: «Ich lasse mir ein warmes Bad ein und spiele Mario Kart».