Die neue Zugreinigungsanlage der SBB läuft vollautomatisch
Die SBB haben in Brig ihre zehnte Zugreinigungsanlage eröffnet. Die neue Waschanlage soll moderner, effizienter und umweltfreundlicher sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SBB betreibt in der Schweiz zehn Zugreinigungsanlagen.
- Die neuste, vollautomatische Anlage steht in Brig.
Zehn Reinigungsanlagen zum Waschen von Zugkompositionen betreiben die SBB in der Schweiz. Die neuste davon wurde heute in Brig vorgeführt. Für Stefan Imboden, Projektleiter Anlagemanagement, trägt die neue Anlage nicht nur zum Unterhalt der Züge bei. «Wir wollen dem Kunden innen wie aussen saubere Züge zur Verfügung stellen. Es ist vor allem ein Kundenthema.»
Kein Personal benötigt
Das Spezielle an der neuen Anlage in Brig: Sie läuft vollautomatisch und ohne weiteres Personal vor Ort. Über eine Schaltanlage wählt der Lokführer das gewünschte Programm. Dann fährt er den Zug mit nur einem Stundenkilometer durch die Anlage. Nach rund 15 Minuten und 14 Bürsten ist der Zug vollständig gereinigt.
In der neuen Anlage – so lang wie ein Fussballfeld – sollen von nun an durchschnittlich zwölf Züge pro Tag gewaschen werden. Für Stefan Imboden eine wertvolle Investition: «Diese Anlage entlastet unsere anderen Anlagen in Basel, Zürich und Genf.» Ein wesentlicher Teil des Fernverkehrs, der über Nacht in Brig steht, werde nun auch dort gereinigt.
Die neue Waschanlage ist aber nicht nur den SBB-eigenen Zügen vorbehalten. Während jede SBB Zugkomposition einmal in der Woche durch eine der zehn Waschanlagen fährt, können auch andere Anbieter den Waschservice der SBB nutzen – abgerechnet und bezahlt wird in Brig vollautomatisch.
1500 Liter Wasser für 25 Meter Zug
Um einen Zugswagen von 25 Metern Länge zu reinigen, verwendet die Anlage nebst chemischer Seife auch rund 1500 Liter Wasser. Eine Wasser sparendere Lösung gibt es laut Imboden nicht: «Es ist rein Verfahrenstechnisch nicht möglich, den Zug sauber zu kriegen, wenn wir weniger Wasser verwenden.»
In der neuen Anlage in Brig werde aber ein Drittel des verwendeten Wassers für weitere Waschgänge genutzt. Das restliche Wasser wird noch einmal aufbereitet, bevor es in die Kanalisation fliesst.
In Zukunft wollen die SBB acht der neun weiteren Anlagen auf den neusten Stand bringen. Nur eine kleinere Anlage in der Ostschweiz werde nicht modernisiert.