Eichen-Prozessionsspinner sind Todesfallen für Hunde
Die Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» warnt Hundebesitzer vor der Raupe des Eichen-Prozessionsspinners. Der Kontakt mit ihren Gifthaaren kann tödlich sein.
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Das Wichtigste in Kürze
- Bei anhaltend warmer Witterung vermehrt sich die Raupe des Eichen-Prozessionsspinners gut.
- Die feinen Härchen der Raupe sind giftig und können vor allem für Hunde gefährlich sein.
- Die Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» rät Hundebesitzern, betroffene Gebiete zu meiden.
Sie ist klein, haarig und sehr gefährlich – die Raupe des Eichen-Prozessionsspinners. Ihr Körper ist übersät mit 0,1 bis 0,2 Millimeter langen Gifthaaren. Der Kontakt damit kann vor allem bei Hunden lebensbedrohliche Symptome hervorrufen.
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Bei Hunden droht Erstickungsgefahr
In den Tausenden von Gifthaaren der Raupe ist die stark reizende Substanz Thaumetopoein enthalten. Der Kontakt damit kann bei Menschen Ausschläge, Atemwegreizungen oder allergische Reaktionen auslösen.
Gefährlicher sind die Raupen für Hunde: Schnüffelt der Vierbeiner im Gras herum, können die Haare schnell in die Atemwege gelangen – mit verherenden Folgen.
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Lucia Oeschger von der Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» erklärt: «Haare in Mund, Nase und Gesicht können zu Anschwellen der Zunge, Entzündungen der Augenbindehaut, Erbrechen, Atembeschwerden und geschwollenem Mund führen.»
Würden die Gifthaare in die Lunge gelangen, bestehe akute Erstickungsgefahr. Landen die Haare zudem im Magen und Darm könnten sie den Verdauungstrakt schädigen.
Hundebesitzer müssen circa von Mai bis Ende Juli besonders gut aufpassen. «Vier Pfoten» warnt auf ihrer Webseite und in den sozialen Medien: «Achtung: akute Gefahr für Hunde durch giftige Raupen! Dieser Sommer soll wieder eine Hochsaison für die gefährlichen Schmetterlingsraupen sein.»
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Die Organisation rät, betroffene Gebiete zu meiden. Und: «Bei Verdacht, dass der Hund mit einer Eichen-Prozessionsspinnerraupe in Kontakt gekommen ist, muss unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden.»
Klimawandel fördert Verbreitung von Eichen-Prozessionsspinner
Aufgrund der Klimaerwärmung wird dies aber immer schwieriger. Bei anhaltend warmer Witterung vermehrt sich der Eichen-Prozessionsspinner freudig.
Beat Forster von der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL sagt: «Es ist gut möglich, dass der Eichen-Prozessionsspinner sein Verbreitungsareal künftig ausdehnen wird. Auffällig wird vor allem sein, dass er dort wo er bereits vorkommt, stärker in Erscheinung treten wird.»
Heute ist die Raupe vor allem im Tessin, Aargau, Wallis, in der Region Basel und rund um den Genfersee verbreitet.
Der Kuckuck als natürlicher Feind
In Siedlungsgebieten werden die Raupennester im Sommer an den Stemmen mit einem Industriestaubsauger entfernt.
Auch eine Behandlung mit Insektiziden sei möglich. «Dies ist aber kritisch zu beurteilen, da auch andere Schmetterlingsarten abgetötet werden können», hält Forster fest. Im Wald wird der Eichen-Prozessionsspinner nicht bekämpft.
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Trotz ihrer Gifthaare muss sich die Raupe vor natürlichen Feinden in Acht nehmen. Der Kuckuck greift hier gerne zu, auch von Schlupfwespen wird der Eichen-Prozessionsspinner gerne vertilgt.