Eisschwimmen in der Aare bei 12 Grad

Lara Marty
Lara Marty

Bern,

Von wegen die Badesaison sei vorbei. Für den Gfrörli-Club geht sie erst richtig los! Von November bis April hüpfen sie zweimal pro Woche in die eiskalte Aare.

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Gfrörli-Club: Erich Kalchofner und Annushka Leykum über die eiskalte Erfahrung. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Berner Gfrörli Club hat die Winterschwimm-Saison offiziell eröffnet.
  • Die Truppe trifft sich zweimal pro Woche für einen Schwumm im eiskalten Fluss.

Ja, die rund zehnköpfige Truppe fällt auf. Während die Spaziergänger, welche über Mittag am Aare-Ufer entlanggehen, bereits in dicke Winterjacken gepackt und in kuschelige Schals gehüllt sind, stehen sie nur mit Bikini und Badehose bekleidet in der Kälte. Doch von Schlottern keine Spur: Die Mitglieder des Gfrörli-Clubs scherzen untereinander, nehmen neue Mitglieder in Empfang und wollen wissen, wer wann wie lange in dieser Saison bereits in der Aare geschwommen ist.

50 Rappen bezahlt jedes Gfrörli Clubmitglied vor dem Schwumm im Fluss. Eingeworfen wird das Münz ins legendäre Clubkässeli.
50 Rappen bezahlt jedes Gfrörli Clubmitglied vor dem Schwumm im Fluss. Eingeworfen wird das Münz ins legendäre Clubkässeli. - Nau

Der Gfrörli Club trifft sich nun wieder regelmässig zweimal pro Woche zum Aareschwimmen. Je kälter der Fluss, desto mehr zieht es die hartgesottenen Berner ins Wasser. Die erste Minute müsse man auf die Zähne beissen, danach entspanne sich der Körper, erklären die Gfrörlis auf dem Weg zu ihrem auserwählten Steg. Hier hüpfen sie ohne zu zögern einer nach dem anderen ins elf Grad kalte Wasser. Obwohl «hüpfen» nicht ganz zutreffe, klärt Erich Kalchofner auf: «Wir steigen langsam ins Wasser, ganz gemütlich.»

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Interview mit Erich Kalchofner und Annushka Leykum vor dem Sprung in die kalte Aare. - Nau

«Wir könnten jeweils Bäume ausreissen»

Das Winterschwimmen sei eine Gewohnheit: «Wenn ich nicht dabei sein kann, fehlt mir etwas», sagt Erich Kalchofner, der bereits die fünfte Saison mit den Gfrörlis mitschwimmt. Ob es gesund ist könne er nicht sagen. Es tue aber sicher gut: «Nach dem Schwimmen könnten wir jeweils Bäume ausreissen! Sobald wir wieder aufgetaut sind, versteht sich», scherzt Erich Kalchofner.

Zum Aufwärmen serviert Annushka Leykum der Truppe heissen Chai-Tee.
Zum Aufwärmen serviert Annushka Leykum der Truppe heissen Chai-Tee. - Nau

Aber: «Für jene, die allein in die Aare gehen und vielleicht schon kalt haben, kann das Vergnügen gefährlich werden. Hochwasser und Strömung müssen gut beobachtet werden», sagt Annushka Leykum. Die gebürtige Russin praktiziert das Eisschwimmen seit Kindesalter und ist seit Jahren beim Gfrörli Club dabei und sagt: «Man muss sich mental auf den Schwumm im kalten Nass vorbereiten.» Wie das der Gfrörli-Club mache? «Wir freuen uns einfach schon lange im Voraus fest drauf!»

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Interview mit Erich Kalchofner und Annushka Leykum nach dem Sprung in die Aare. - Nau

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