Eröffnung Ceneri-Basistunnel: Sommaruga stolz auf Pionierarbeit
Nach 14 Jahren Bauzeit wird der Ceneri-Basistunnel am Freitag eröffnet. Zuvor traf sich Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga mit Vertretern der Nachbarländer.
Das Wichtigste in Kürze
- Der neue Ceneri-Basistunnel wird am 4. September eröffnet.
- Am Tag vor der Eröffnung traf sich Simonetta Sommaruga mit Vertretern der Nachbarländer.
- Die Verkehrsministerin ist stolz auf geleistete Pionierarbeit der Schweiz.
Am Tag vor der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels traf sich UVEK-Vorsteherin Simonetta Sommaruga mit Amtskollegen der Nachbarländer. Im Zentrum der Gespräche standen die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene sowie die Förderung des internationalen Personenverkehrs.
Die Bundespräsidentin freut sich riesig auf die morgige Eröffnung: «Es ist ein wirklich wichtiger Tag für die Schweiz.» Einerseits erhalte das Tessin endlich eine S-Bahn, was den Personenverkehr im ganzen Kanton erheblich verbessere.
Andererseits bringe der neue Tunnel die gesamte Schweiz näher zusammen. «Wir machen in der Verlagerungspolitik im Schienenverkehr einen grossen Schritt vorwärts», so Sommaruga im Video-Interview mit Nau.ch.
Pionierarbeit der Schweiz
Der Ceneri-Basistunnel in der Südschweiz bringt auch die Vollendung der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT). Nun seien laut Sommaruga vor allem unsere Nachbarn gefordert. Insbesondere Deutschland ist mit der Erneuerung der Rheintalstrecke weit im Verzug.
Aufgrund von Verzögerungen soll die Erweiterung der Strecke zwischen Basel und Karlsruhe erst 2040 vollendet sein. Um frühzeitige Verbesserungen zu realisieren hat Sommaruga mit ihrem deutschen Amtskollegen deshalb eine Ministererklärung unterschrieben. «Damit hat sich Deutschland verpflichtet, bereits jetzt konkrete Massnahmen im Schienenverkehr zu treffen», so die Verkehrsministerin.
Das sei auch nötig, da der Druck auf eine Verkehrsverlagerung nicht nur in der Schweiz gross sei. Für Sommaruga ist klar: «Wir müssen den Güterverkehr auf die Schiene bringen.»
Die Schweiz leiste mit der Fertigstellung der NEAT Pionierarbeit in diesem Bereich. «Darauf können wir auch stolz sein», meint Sommaruga. Doch um weitere Verbesserungen im Güterverkehr zu realisieren, sei nun auch Deutschland gefordert.
Schnellere Verbindungen im Tessin dank Ceneri-Basistunnel
Und was ist mit dem Personenverkehr? Auch dieser nämlich Aufwind erhalten dank dem Ceneri-Basistunnel.
Die Fahrzeit von Lugano nach Locarno halbiert sich neu auf eine halbe Stunde. In Bellinzona ist man von Lugano aus bereits in 15 Minuten. «Das ist schneller, als von meinem Büro zu mir nach Hause», lacht Sommaruga.
Wird der «Autokanton» Tessin also bald zur öV-Hochburg? Gut möglich, meint zumindest die Verkehrsministerin. «Die Tessiner werden den Zug neu für sich entdecken. Ich bin überzeugt, dass viele Pendler vom Auto auf die Schienen umsteigen werden.»
Nachbarländer loben den Beitrag der Neat zum Klimaschutz
«Sono emozionata», sagte die italienische Verkehrsministerin Paola de Micheli wenige Meter vom Ceneri-Nordportal entfernt. Schnelle Zugverbindungen in Europa seien wichtig.
Die österreichische Verkehrsministerin Leonore Gewessler sprach von einer «neuen Ära des umweltverträglichen Reisens». Die österreichische Regierung unterstütze diese Entwicklung, auch wenn Nachtzüge sehr teuer seien. Wien bezeichnete Gewessler als «Zentrum der Nachtzüge».