Formel E Gegner verursachen Schaden von 400'000 Franken
Dass der «Formel E»-Zirkus diesen Samstag in Bern gastiert, freut lange nicht jeden. Demonstranten haben einen Sachschaden von 400'000 Franken verursacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag, 22. Juni 2019, findet in Bern das Formel-E-Rennen «Swiss E-Prix» statt.
- Bei einer Demonstration gegen den Anlass gingen gestern Tausend Menschen auf die Strasse.
- Laut dem Veranstalter wurde dabei ein Sachschaden von 400'000 Franken verursacht.
In den betroffenen Quartieren gelten seit heute Freitag bereits umfangreiche Verkehrsbeschränkungen. Morgen Samstag startet mit dem «Formel E»-Rennen ein sportlicher Grossanlass, der ohne Benzingeruch in der Luft auskommt. Umweltfreundlich sei der Anlass trotzdem nicht, findet David Böhner.
Böhner ist Mitglied des Komitees «Formel-E ade», welches gestern mit einer Velo-Demo ihren Unmut gegenüber dem Autorennen kundgetan hat. Tausend Leute nahmen teil, der grosse Ansturm habe überrascht: «Mit so vielen Teilnehmern hätten wir nicht gerechnet. Das zeigt uns aber, dass die Unzufriedenheit in der Stadt Bern sehr gross ist.»
Demonstranten verursachen immensen Sachschaden
Unschöner Nebeneffekt: An der Velo-Demo wurden zahlreiche Werbebanner zerrissen. Stephan Oehen, Mediensprecher Swiss E-Prix, spricht gegenüber Nau von einem einem «Sachschaden von 400'000 Franken».
David Böhner sagt dazu: «Das war sicher nicht in unserem Sinn. Wir verstehen aber die Wut.» Und: «Es fühlt sich an wie eine Besetzung der Stadt.»
"Gulag", "Vergewaltigung", "Ausnahmezustand". Um was geht es? Ah, im Dörfchen Bern erlaubt sich ein privater Veranstalter einen Anlass zu organisieren. Es mag berechtigte Kritikpunkte am @swiss_eprix geben, aber die Art und Weise, wie diese geäussert werden, ist haarsträubend. pic.twitter.com/xbHsH6cpaz
— Tom Berger (@TomCBerger) June 21, 2019
Formel E als Wolf im Schafspelz
Das Rennen werde in ein grünes Mäntelchen gehüllt, das es nicht verdient habe, ärgert sich David Böhner. Für ihn ist klar: «Ein Autorennen gehört nicht in die Stadt.»
Der CO2 Ausstoss für die Produktion der Autos und deren späterer Stromverbrauch sei enorm. «Wenn alle vier Millionen Autos in der Schweiz mit Strom fahren würden, bräuchten wir noch mehr AKWs. Unser Ziel muss sein, die Anzahl Autos zu reduzieren.»
Dass das Formel-E-Rennen 2019 stattfindet, kann nicht mehr verhindert werden. Das Komitee «Formel-E ade» setzt sich aber dafür ein, dass es in Bern bei einer einmaligen Gelegenheit bleibt.