Jungfreisinnige Schweiz wollen Rentenalter schrittweise erhöhen
Die Renteninitiative der Jungfreisinnigen Schweiz will das Rentenalter schrittweise auf 66 Jahre anheben. Danach soll es an die Lebenserwartung gebunden werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Jungfreisinnigen starten mit der Unterschriftensammlung für die Renteninitiative.
- Diese fordert zunächst eine schrittweise Erhöhung des Rentenalters auf 66 Jahre.
- Anschliessend soll das Rentenalter an die Lebenserwartung gebunden werden.
Erst gestern wurde bekannt, dass die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ein Rentenalter von 67 Jahren empfiehlt. Prompt folgt von den Jungfreisinnigen die Lancierung der Renteninitiative. Reiner Zufall? «Ja, da hatten wir etwas Glück», meint Patrick Eugster, Präsident des Initiativkomitees.
Christa Markwalder sitzt auf der Sänfte
Nebst der offensichtlichen Initiativ-Unterstützung der OECD befürwortet auch die FDP das Anliegen der Jungpartei. Die Berner Ständeratskandidatin Christa Markwalder sitzt gleich selbst auf einer der drei Sänften, welche die Umverteilung der AHV darstellen sollen. «Bis 2050 werden nur noch zwei Personen die AHV eines Rentners finanzieren», erklärt Eugster.
Bei der Einführung der Versicherung 1948 seien es noch viel mehr Personen gewesen, weshalb jetzt gehandelt werden müsse. «Ansonsten kann die Finanzierung der AHV nicht mehr sichergestellt werden», so der Zürcher Jungfreisinnige.
Wir haben unsere #Renteninitiative lanciert!🥳#Altersvorsorge #AHV #rentensichern pic.twitter.com/A42wI2aAjN
— Renteninitiative (@RentenVI) November 5, 2019
Keine realistischen Alternativen zur Renteninitiative der Jungfreisinnigen
Auch wenn Eugster gleich selbst mehrere Alternativen zur Sicherung der AHV nennt, sei keine dieser Lösungen vertragbar. «Man könnte die Renten kürzen oder die Lohnbeiträge erhöhen, was aber beides nicht wirklich attraktiv ist.»
Deshalb ist er überzeugt, dass die Schweizer Bevölkerung bereit ist, das Rentenalter schrittweise zu erhöhen. Im Schnitt werde es eine Erhöhung von einem Monat pro Jahr sein. «Das ist verkraftbar», so Eugster.
100'000 Unterschriften bis Mai 2021
Nun haben die Initianten 18 Monate Zeit, die nötigen 100'000 Unterschriften zu sammeln. Eugster geht bereits einen Schritt weiter und wagt einen Blick in die Zukunft: «Wir wären froh, wenn in ungefähr vier Jahren darüber abgestimmt wird.» So könne das Rentenalter noch rechtzeitig angepasst werden.