Klimastreik kritisiert Polizei für Demo-Stopp

Philipp Kobel
Philipp Kobel

Bern,

Klimastreikende wollen vor der Bernexpo mit Schutzmasken demonstrieren. Die Polizei lässt sich das nicht bieten. Balthasar Glättli letzteres jedoch auch nicht.

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Klimastreik Schweiz: Rund 20 Aktivisten werden von der Polizei daran gehindert bei der Bernexpo zu demonstrieren. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Aktivisten von Klimastreik Schweiz wollen am Dienstag bei der Bernexpo demonstrieren.
  • Die Polizei greift rasch ein und erstickt die Demo im Keim.
  • Die Grünen lassen sich das nicht gefallen und wollen Antworten vom Bundesrat.

Um 13.15 Uhr geht es plötzlich hektisch zu und her vor dem temporären Parlamentsgebäude in der Bernexpo. Aktivisten des Klimastreiks Schweiz fahren mit Velos und Anhängern beidseitig vor. Die Polizei reagiert umgehend und stoppt die rund 20 jungen Personen in Schutzmasken.

Es vergeht eine Weile. Die Polizei nimmt die Personalien auf. Dann kommt wieder Bewegung in die Szenerie. Die Aktivisten verteilen die Dutzenden von Plakaten auf dem Asphalt.

Klimastreik tweet demo bernexpo
Ein Polizei führt eine Aktivistin von Klimastreik Schweiz mit Handschellen ab. - twitter.com/klimastreik

Die Polizei ändert die Strategie, bildet eine Linie mit Beamten und drängt die Klimastreikenden zur Tramhaltestelle Guisanplatz ab. Der Spuk ist vorbei. Rund eine halbe Stunde hat er gedauert.

Erwartete Kritik aus dem grünen Lager

Lena Bühler, Sprecherin der Aktivisten, ist aufgebracht über den ziemlich unverhältnismässigen Einsatz der Polizei. «Zudem hat sie die BAG-Regeln im Gegensatz zu uns nicht eingehalten.»

Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber wollte eigentlich an der Demo teilnehmen. «Weil ich als Grüne dorthin gehöre», meint sie. Die Zürcher Parlamentarierin ist froh, dass es nicht eskaliert sei. Prelicz-Huber findet diese «Beschneidung der politisch freien Meinungsäusserung äusserst stossend».

Ins gleiche Horn bläst ihr Fraktionschef Balthasar Glättli. Kurzerhand hat er eine Interpellation mit Fragen an den Bundesrat eingereicht. Glättli stört sich an der Art und Weise, wie auf Kantons- und Gemeindeebene das Versammlungsverbot über fünf Personen umgesetzt wird.

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Balthasar Glättli hat nach der aufgelösten Demo sofort eine Interpellation eingereicht. - Nau.ch

Politisch hat die unterbundene Demo also ein Nachspiel. Aktivistisch ebenfalls. Die Dutzenden herumliegenden Plakate sammelte die Polizei ein, die Klimastreikenden können sie auf dem Posten abholen.

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