Knabenschiessen: Ist es Zeit für einen Namenswechsel?
Beim diesjährigen Zürcher Knabenschiessen konnte erneut ein Mädchen alle Jungs abhängen. Wäre also langsam ein geschlechtsneutralerer Name nötig?
Das Wichtigste in Kürze
- Seit 1991 dürfen Mädchen beim traditionellen Knabenschiessen teilnehmen.
- Dieses Jahr räumte die 15-jährige Neva Menzi das Podest mit 35 Punkten.
- Braucht es nun einen gendergerechteren Namen für den Wettkampf? Nau hat Besucher befragt.
Mit der 15-jährigen Neva Menzi hat erneut ein Mädchen das Zürcher Knabenschiessen für sich entscheiden können. Bereits nach drei Minuten war klar: Sie hat alle anderen Teilnehmer in den Schatten gestellt – auch die Knaben.
Überhaupt fällt auf, dass die Top 10 etwa zur Hälfte aus Mädchen besteht. Jetzt, wo also die Damen erfolgreich das Feld aufmischen und ihren männlichen Mitstreitern das Wasser reichen, kommt die Frage auf: Wäre es an der Zeit für eine Umbenennung des traditionellen Schiesswettkampfs? Zeit für einen Namen, der auch die seit 1991 teilnehmenden Frauen anspricht?
Das Knabenschiessen hat Tradition
Nau hat sich am Anlass etwas umgehört. Manche Leute finden, der Begriff sei zwar veraltet, aber wegen der langen Tradition des Anlasses nicht weiter problematisch.
«Also ich finde es jetzt nicht schlimm, wenn es Knabenschiessen heisst. Ich wüsste auch nicht, wie man es sonst nennen sollte», so Lara (12) zur Frage, ob das Knabenschiessen einen anderen Namen erhalten sollte.
Auch Fiona (13) sieht die Sache mit der Namensänderung etwas skeptisch: «Ich würde sagen, man müsste es schon umbenennen. Aber würde es einen neuen Namen bekommen, dann würde ich immer noch Knabenschiessen sagen.»
«Von mir aus nicht, für mich hat das Tradition», findet Sarah (38). «Ich denke, dass die Frauen emanzipiert genug sind und beim Knabenschiessen gewinnen zu können.»