Landwirtschaft belastet Grundwasser mit Nitrat und Pestiziden

Nick Mäder
Nick Mäder

Bern,

Die Nutzung des Grundwassers in der Schweiz erschwert sich gemäss dem Bundesamt für Umwelt zunehmend. Einen grossen Einfluss darauf habe die Landwirtschaft.

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«Es ist sehr wichtig, dass wir wachsam bleiben» - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Grundwasser in der Schweiz weist zunehmend Verunreinigungen auf.
  • Mehrheitlich würden diese Verunreinigungen aus der Landwirtschaft stammen.
  • Zu diesem Schluss kommt das Bundesamt für Umwelt in verschiedenen Messungen und Analysen.

Das Wasser in der Schweiz beschäftigt zurzeit Gesellschaft und Politik. Bevor nächstes Jahr über die Trinkwasser-Initiative abgestimmt wird, gibt es nun neue Erkenntnisse über den Zustand des Grundwassers. An rund 600 Messstellen landesweit wurden durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU) Messungen und Analysen durchgeführt.

Die Resultate zeigen, dass vor allem Nitrat aus Dünger und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln die Grundwasserqualität beeinträchtigen. Einen grossen Einfluss auf diese Verunreinigungen habe die Landwirtschaft.

Grundwasserbedarf sehr gut abgedeckt

Einen Wassermangel gibt es in der Schweiz jetzt und wohl auch in Zukunft nicht. Jährlich könnten 18 Milliarden Kubikmeter Grundwasser genutzt werden, was dem Zehnfachen des Bedarfs entspricht. Dies sei aber paradox, erklärt Ronald Kozel, Chef der Abteilung Hydrologie des BAFU. «Trotz der grossen Wassermengen wird die Nutzbarkeit des Wassers immer schwieriger», sagt er.

Der Konflikt liege darin, dass wir am selben Ort wohnen und Landwirtschaft betreiben, wo wir auch unser Grundwasser nutzen. Deshalb sei es wichtig, weiterhin wachsam zu bleiben.

Grundwasser
Ein Landwirt spritzt sein Kartoffelfeld mit einem Fungizid gegen Kraut- und Knollenfäule. - Keystone

Langsam abbauende Stoffe

Nebst Nitrat und Rückständen von Pflanzenschutzmitteln wurden bei den Messungen ebenfalls Rückstände von Atrazin gefunden. Obwohl das Herbezid seit über zehn Jahren verboten ist, sei es aufgrund der langen Abbauzeit immer noch nachweisbar. «Das zeigt, wie wichtig es ist, dass man solche Stoffe gar nicht erst im Grundwasser auftauchen lässt», sagt Kozel.

Generell sei die Situation bei den Schadstoffen im Grundwasser aber sehr stabil. Beim Nitrat habe man in den letzten Jahren sogar einen leichten Rückgang beobachtet.

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Ganzes Interview mit Ronald Kozel, Chef Hydrologie BAFU. - Nau

«Grosse Verantwortung für die Landwirtschaft»

Gefordert seien Landwirtschaft, Industrie, Kantone und der Bund trotzdem. Das Grundwasser müsse konsequenter geschützt werden, damit der Druck auf die wichtigste Trinkwasserressource nicht weiter zunimmt.

Konkret sollen Stoffeinträge aus der Landwirtschaft zwingend gesenkt werden, heisst es von Seiten des BAFU. «Dadurch, dass die Landwirtschaft die grössten Flächen der Schweiz nutzt, ist ihr Einfluss auch gross», meint Kozel. Deshalb sei auch ihre Verantwortung gegenüber dem Grundwasser gross.

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