Um die 55% des Schweizer Stroms stammen aus Wasserkraft. Auch der Nationalrat hat die Wichtigkeit erkannt. Doch wie funktioniert ein solches Kraftwerk?
Das Wasserkraftwerk Ruppoldingen gewährt einen seltenen Einblick in das Innere der Werkes. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Nationalrat lockert Umweltauflagen für Wasserkraftwerke.
  • 55% der Stromproduktion stammen aus der umweltfreundlichen Wasserkraft.
  • In Ruppoldingen SO steht ein Laufwasserkraftwerk mit 6 Meter hohen Turbinen.
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Die Frage, wie die Energiewende zu schaffen ist, beschäftigt die Schweiz auf allen Ebenen. Besonders in der Herbstsession sind einige Themen auf dem Tablett. So hat der Nationalrat diese Woche unter anderem die Umweltauflagen für Wasserkraftwerke gelockert. Angestossen von SVP-Chef Albert Rösti.

Denn die Wasserkraft gehört neben der Solarenergie zum wichtigsten CO2-neutralen Strom. Wie Thomas Fürst Geschäftsleiter der Alpiq Hydro Aare AG erklärt, werden bis zu 55% des Schweizer Stroms durch Wasserkraftwerke geliefert.

Eines davon ist das Laufwasserkraftwerk Ruppoldingen SO, wo laut Fürst «zuverlässig best zertifizierter Öko-Strom» produziert wird. Der Jahresbedarf von rund 30'000 Haushalten könne in Ruppoldingen abgedeckt werden. Dies entspreche «etwa einer Stadt in der Grösse von Olten.»

Kaplanturbine
Eine trockengelegte Kaplanturbine in Ruppoldingen. - Nau

Fürst will allerdings nichts von einem Ausspielen der beiden Technologien wissen und betont die gegenseitige Ergänzung von Sonnen- und Wasserenergie: «Das Potenzial der Sonnenenergie ist sicherlich gross. Aber die Sonne geht jeden Abend unter.» Ein Wasserkraftwerk speise auch in der Nacht CO2-neutralen Strom ins Netz.

Ein Blick in das Herz der Wasserkraft

Um den Menschen ein Bild der Wasserkraft zu geben, öffnet das Kraftwerk Ruppoldingen nächste Woche für die Öffentlichkeit. Ins Auge stechen wird sicherlich eine der schweizweit grössten Kaplanturbinen, in welcher aus Wasser Strom wird.

Interview mit Thomas Fürst dem Geschäftsführer der Alpiq Hydro Aare AG. - Nau

Für Inspektions- und Revisionsarbeiten wurde eine der beiden Turbinen vorübergehend trockengelegt. Daher kann die riesige Turbine mit einem Laufrad von gut 6 Metern Durchmesser nun ausnahmsweise von Innen bestaunt werden.

Dabei wandert man tief unter der Oberfläche der Aare umher. Dort, wo sonst rund um die Uhr bis zu 275'000 Liter Wasser pro Sekunde durchschiessen.

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