Nein zu Waffenrecht könnte Tourismus eine Milliarde kosten
Die Befürworter des verschärften Waffenrechts wachsen. Nun hat Hotelleriesuisse die Ja-Parole gefasst und warnt vor massiven Verlusten im Tourismus.
Das Wichtigste in Kürze
- Mitte Mai entscheidet das Schweizer Stimmvolk über die Revision des Waffengesetzes.
- Lehnt die Schweiz die Revision ab, könnte sie aus dem Schengen-Abkommen fliegen.
- Hotelleriesuisse warnt vor Milliarden-Verlusten im Tourismus und der Wirtschaft.
Die Revision des Waffengesetzes polarisiert ernom. Gegner sehen die Übernahme der EU-Waffenrichtlinie als freiheitsfeindlich und komplett antischweizerisch.
Zu den Befürwortern zählt neben dem Bundesrat besonders die Tourismusbranche. Denn bei einem Nein an der Urne droht der Ausschluss aus dem Schengen-Abkommen. Damit auch aus dem europäischen Visaverbund.
Darum hat nun auch die Verbandsleitung von hotelleriesuisse die Ja-Parole zum Waffenrecht beschlossen, wie sie nun im Nau-Interview bestätigt.
Aufwand und Kosten für Touristen zu hoch
Patric Schönberg von hotelleriesuisse begründet, es herrsche innerhalb Europas dank dem Schengen-Abkommen eine grundsätzliche Reisefreiheit.
«Es ist besonders gefährlich für Fernmärkte», welche oft europaweite Reisen buchen. Wenn diese nun zwei Visa lösen müssten, würden sie auf die Schweiz verzichten, ist sich Schönberg sicher.
«Der Individualtourist schreckt vom finanziellen Aufwand zurück.» Viele Touristen würden sich nicht mehr willkommen fühlen, hätten mehr Aufwand und Kosten.
Waffenrecht könnte uns eine Milliarde Franken kosten
Gemäss einer Studie des Bundes würden dem Tourismus somit jährliche Umsatzeinbussen von über einer halben Milliarde Franken drohen.
Mit den damit zusammenhängenden Branchen wie Detailhandel, Wellness oder Medizin gar rund eine Milliarde.
Treffen würde es besonders die Randregionen, welche auf die Tourismuswirtschaft angewiesen sind. In den Berggebieten trägt der Tourismus rund 20 Prozent zur Bruttowertschöpfung bei und schafft viele Stellen.
Hotelleriesuisse plant derzeit mit anderen Verbänden eine grossangelegte Kampagne.