Neue Gentechnologie doch nicht so fehlerhaft wie behauptet

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USA,

Mithilfe der neuen Gentechnologie Crispr/Cas9 lässt sich das Erbgut zielgenau verändern. Doch die Technik mache zu viele Fehler, kritisierten Forscher letztes Jahr - nun stehen sie selber in der Kritik.

Das Wichtigste in Kürze

  • Mithilfe der neuen Gentechnologie Crispr/Cas9 lässt sich das Erbgut zielgenau verändern.
  • Doch die Technik mache zu viele Fehler, kritisierten Forscher letztes Jahr in einer Studie.
  • Die Studie wurde nun zurückgezogen, denn ihr Versuchsaufbau war fehlerhaft und führte zu falschen Schlüssen.

Die genetische Information von Tieren, Menschen und Pflanzen umschreiben, und zwar so gut wie fehlerfrei: Das verspricht die neue Gentechnologie Crispr/Cas9. Mit ihr kann man präziser, effizienter und preiswerter ins Erbgut eingreifen als bisher – und das ohne Spuren zu hinterlassen. Doch diese Genom-Editierung sei gar nicht so präzise wie immer behauptet würde, berichteten Wissenschaftler letztes Jahr überraschend. Die Technik löse auch tausende ungewollte Veränderungen aus. Daraufhin fielen sogar die Aktienkurse von Firmen, die an der Technologie verdienen. Doch schon bald kamen Zweifel auf und nun ist es offiziell: Der Versuchsaufbau der besagten Studie war fehlerhaft. Das renommierte Fachblatt Nature Methods, welches die Arbeit veröffentlicht hatte, zog diese jetzt zurück.

Denn die Autoren der Studie hätten gleichsam Äpfel mit Birnen verglichen, lautet die Kritik. Sie hatten das Genom von zwei Mäusen analysiert, die mit Crispr/Cas9 verändert worden waren und mit jenem einer Kontrollmaus abgeglichen. Es stellte sich heraus: Das Erbgut der Crispr-Mäuse enthielt statt einer fast 2000 Veränderungen. Ein Beweis für die Fehlerhaftigkeit der Technik?

Nein. Denn die Mäuse waren zwar vom gleichen Stamm, aber die Autoren hatten sie unabhängig voneinander gekauft und die Tiere waren nicht zusammen aufgewachsen. Auch ist unklar, ob und wie die Mäuse miteinander verwandt waren. Es ist also nicht sicher, ob das Erbgut der Crispr-Mäuse die Genveränderungen schon von vornherein aufwies.

Den unzulässigen Vergleich hätten Experten eigentlich schon vor Veröffentlichung der Studie bemerken können. Es hätte einen zusätzlichen Studiengutachter mit der richtigen Expertise einsetzen sollen, schreibt Nature Methods nun reuevoll in einem Editorial – und gelobt Besserung.

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