Prügelei an Pride Zürich: Was kann die Stadt tun?
Nach der diesjährigen Pride Zürich wurde ein schwules Pärchen Opfer eines Angriffs. Die Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich äussert sich zum Vorfall.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Gruppe Jugendlicher attackierte nach der Pride Zürich ein schwules Pärchen.
- In den sozialen Medien wurde im Anschluss von ähnlichen Vorfällen berichtet.
- Manche äusserten auch Bedenken zur Sicherheit von LGBTIQ Menschen in der Stadt Zürich.
- Shelley Berlowitz von der Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich nimmt Stellung.
Nach der diesjährigen Pride Zürich ereignete sich ein erschütternder Vorfall: Ein männliches, homosexuelles Paar wurde auf dem Nachhauseweg von einer Gruppe Jugendlicher gewaltsam attackiert. Das Paar entschied sich, das Erlebte in den sozialen Medien zu teilen.
Das Entsetzen und die Anteilnahme waren sehr gross. Doch einige äusserten auch Bedenken zur Sicherheit von LGBT-Menschen in der Stadt Zürich.
Stadt trotz Vorfall an Pride Zürich sicher für LGBTIQ
Zürich sei eine sichere Stadt, ist Shelley Berlowitz überzeugt. Die Projektleiterin der Fachstelle Gleichstellung der Stadt Zürich betont nachdrücklich, dass Betroffene nun keinesfalls in Angst verfallen sollten. Und schon gar nicht ihre Identität verstecken.
Doch der Vorfall zeige auch, dass Sensibilisierungsmassnahmen erforderlich seien, um Ereignisse dieser Art zu verhindern. Ein solch erschütternder Vorfall dürfe nicht passieren. Nun sei die Bevölkerung, die Institutionen, Gruppierungen und Behörden gefragt, «damit man alles mögliche unternimmt, dass so etwas nicht wieder vorkommt».
Derartige Vorfälle nicht im Widerspruch zur Akzeptanz
Insgesamt stellt sie ein toleranteres gesellschaftliches Klima für die Lebensweise von LGBTIQ-Menschen in der Schweiz fest. Die Bevölkerung sei zu grossen Teilen bereit für die vollständige Gleichstellung, so Berlowitz.
Derartige Vorfälle stünden auch nicht im Widerspruch mit einer verstärkten gesellschaftlichen Akzeptanz der LGBTIQ-Menschen. Denn: Stärkere Sichtbarkeit alternativer Lebensweisen rufe vermehrt Leute auf den Plan, die ihrer mangelnden Toleranz entsprechend Ausdruck verleihen.
Allgemein zieht Berlowitz eine klar positive Bilanz zur Pride: «Das war ein wunderbarer Event.» Mit 55'000 seien so viele da gewesen, wie noch nie. «Das ist ein sehr wichtiges Zeichen für Lesben, Schwule, Transmenschen und Bisexuelle für Anerkennung und gegen Diskriminierung».