An Pride Zürich: Schwules Paar verprügelt

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Zürich,

Am Samstag fand die Pride Zürich statt. Die bunte und vielfältige Parade endete für ein schwules Paar mit einem Schock.

Pride Zürich
Nach der Pride Zürich wurden zwei junge Männer von Schwulenhassern verprügelt. - Facebook/Micha Finkelstein

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 55'000 Menschen haben gestern Samstag für eine offene Gesellschaft demonstriert.
  • Doch ausgerechnet an diesem Anlass wurden zwei junge Männer Opfer von Schwulenhass.
  • Zwei Unbekannte griffen sie am späten Abend an.

Laut, bunt und vielfältig: Am Samstag sind rund 55'000 LGBTQ-Aktivistinnen und -Aktivisten durch die Zürcher Innenstadt gezogen. Sie demonstrierten für eine offene Gesellschaft und mehr Gleichberechtigung.

Pride Zürich
Menschen nehmen am Samstag, 15. Juni 2019 an der Pride Zürich teil. - dpa

Doch zwei jungen Männern bleibt die Pride Zürich wohl nicht wegen Akzeptanz und Regenbogen in Erinnerung. Im Gegenteil: Die beiden wurden nur wenige Meter von ihrer Haustür entfernt angegriffen – weil sie schwul sind.

Wie eines der Opfer, der 29-jährige Micha Finkelstein, auf seinem Facebook-Profil schreibt, wurde ihnen zugerufen: «Schwuchteln! Seid ihr schwul?» Noch bevor er und sein Mann, Nick Hintermann (29), sich umdrehen konnten, begannen die drei Täter, auf sie einzuschlagen.

Attacke an Pride Zürich schockt junges Paar

Die Sache hinterliess bei den beiden mehr psychische als körperliche Spuren. So konnten sie die Täter, drei schwarz gekleidete Jugendliche mit «ausländischem Akzent», in die Flucht schlagen.

Die Polizei sei ihnen nach ihrem Notruf schnell zu Hilfe gekommen. Wie der angegriffene Mann erzählte, hatten die Beamten eine Ahnung, wer hinter der Attacke stecken könnte. Sie haben von den sogenannten «Lochergut-Jungs» gesprochen, wie Finkelmann dem «Blick» erzählte.

Auch wenn das Paar beim Angriff nicht schwer verletzt wurde – der Schock sitzt tief: «Wie kann es sein, dass in Zürich, einer der sichersten Städte der Welt, so etwas passieren kann?», fragt Finkelstein. Und weiter: «Wie ändern wir etwas?»

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