Reformierte Kirche Chur kämpft gegen Mitgliederschwund

Lara Marty
Lara Marty

Chur,

Sport treiben, ausschlafen oder brunchen – an einem Sonntagmorgen steht bei Jugendlichen so einiges auf dem Programm. Der Gang zur Kirche gehört selten dazu.

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Reformierte Kirche Chur: Curdin Mark, Präsident der Reformierte Kirche Chur, informiert über das neue, jugendfreundliche Angebot. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Anzahl Mitglieder der reformierten Kirche hat sich in den letzten 45 Jahren halbiert.
  • Auch die Reformierte Kirche Chur kämpft gegen den Mitgliederschwund.
  • Die Kirche will künftig stark auf die Digitalisierung setzen.

Die katholische Landeskirche Graubünden hat vor kurzem sogenannte «Pastatalks» veranstaltet. Dabei wurden Pasta-Sets an Jugendliche verschenkt, welche beim gemeinsamen Kochen und Essen zur Diskussion über religiös-spirituelle Fragen anregen sollten. Auch die Reformierte Kirche Chur muss sich überlegen, wie sie die jungen Leute ins Gotteshaus holen könnte – denn die kommen schon lange nicht mehr von alleine.

Massiver Mitgliederschwund in den letzten Jahren

Gemäss Bundesamt für Statistik hat sich von 1970 bis 2015 der Mitgliederbestand der reformierten Kirche in der Schweiz halbiert. Dies obwohl die Ausübung spiritueller Tätigkeiten gestiegen ist, sagt Curdin Mark, Präsident Reformierte Kirche Chur: «Ich nenne das ein Abdriften in Ersatzreligionen, der Mensch braucht etwas, an dem er sich festhalten kann.» Die Aufgabe der reformierten Kirche sei es nun, vor allem den jüngeren Leuten zu zeigen, dass sie ihre Bedürfnisse auch in ihrer Gemeinschaft befriedigen könnten. Dafür geht die Reformierte Kirche Chur einen neuen Weg – den Weg der Digitalisierung.

Die Sonntagspredigt via Podcast hören

Eine neue Website, ein Blog und natürlich auch der Einsatz von sozialen Medien gehören zur neuen Strategie. Für den überarbeiteten Auftritt hat die Reformierte Kirche Chur 60'000 Franken budgetiert. «Gut möglich, dass wir die Predigt künftig unserer Community per Podcast zur Verfügung stellen», sagt Curdin Mark. Statt den Gottesdienst im gemeinsamen Miteinander zu erleben, wird künftig also jeder alleine zu Hause vor dem Computer sitzen? «Das ist nicht unser Ziel», erklärt Mark. Das Zwischenmenschliche soll in der Kirche weiterhin erhalten bleiben und an erster Stelle stehen.

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