Regionalfussball: Italiana-Coach schreibt Brief an Verband
Genug ist genug. Nach der Pöbelei im 2. Liga-Spiel zwischen Italiana und Bosporus schreibt der Italiana-Coach dem Fussballverband einen Brief. Er fordert Taten.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Anschluss ans Regiofussballspiel Italiana - Bosporus kommt es zu Wild-West-Szenen.
- Für Italiana ist klar: Das Handgemenge ist nur die Spitze des Eisbergs.
- Der Klub, allen voran der betroffene Trainer, fordert vom Verband ein hartes Durchgreifen.
Vergangenen Samstag kommt es unmittelbar nach dem Regiofussballspiel Italiana gegen Bosporus zu einem minutenlangen Handgemenge. Es wird gepöbelt, geschubst und geflucht. Der Fussballverband Bern/Jura wird entscheiden, ob und in welchem Mass die Klubs dafür bestraft werden.
Wie Nau weiss, prescht der Berner Italo-Klub nun aber vor. Italiana-Trainer Sandro De Giuseppe hat dem Verband einen Brief geschrieben. Die Message: Die Pöbelei am vergangenen Samstag war nur die Spitze des Eisbergs im Fehlverhalten von Bosporus.
Zwei Spiele, zwei Beinbrüche
De Giuseppe klärt auf: «Wir haben dieses Jahr zweimal gegen Bosporus gespielt. Im Frühling brach sich einer meiner Spieler Schien- und Wadenbein, am Samstag ein weiterer das Wadenbein. Die Verletzungen sind auf das brutale Einsteigen der Bosporus-Akteure zurückzuführen.»
Er habe die Schnauze voll und wolle deswegen ein Zeichen setzen. «Entweder passiert etwas oder wir treten in der Rückrunde gegen diesen Gegner nicht mehr an.» Die Konsequenzen einer Forfait-Niederlage und Busse würde er in Kauf nehmen. Sein Klub unterstütze ihn in seinem Vorhaben und habe dem Verband ebenfalls noch einen Zweizeiler zukommen lassen.
Schiedsrichterrapport ist massgebend
Beim Verband hat man Kenntnis der beiden Briefe. Kurt Bieri, Sekretär der Disziplinarkommission sagt dazu: «In einem ersten Schritt ist für uns in der Regel der Schiedsrichterrapport massgebend.» Erst wenn die Klubs von ihrem Einspracherecht Gebrauch machen würden, kämen Zeugenbefragungen und generell Meinungen Dritter zum Zug.
Bieri will nicht viel zum Vorfall sagen, erwähnt aber trotzdem: «Es ist überhaupt nicht so, dass es jedes Wochenende Probleme mit Bosporus gäbe.»
Apropos Bosporus: Präsident Cetin Tiryaki will nichts von einem Brutalo-Image seines Fanionteams wissen. Vom Wadenbeinbruch des Italiana-Spielers im letzten Match hat er keine Kenntnis. Tiryaki weiter: «Spiele mit unserer Beteiligung sind immer heiss, weil es stets eine Art Derbys sind. Egal gegen wen wir spielen, alle wollen uns unbedingt schlagen.»