Schweizer Armee testet neue Flugabwehrraketen
Das Wichtigste in Kürze
- Nebst der Anschaffung neuer Kampfjets gehört auch ein modernes Bodluv zu «Air2030».
- Kostenpunkt der neuen Flugabwehrraketen: Maximal zwei Milliarden Franken.
- Zum neuen bodengestützten Luftverteidigungssystem wird sich das Volk nicht äussern können.
Zum Programm «Air2030» gehört nicht nur die Anschaffung neuer Kampfjets, sondern auch ein neues bodengestütztes Luftverteidigungssystem, kurz Bodluv.
«Damit werden Gefahren im Luftraum vom Boden aus bekämpft», erklärt Marco Forrer, Oberstleutnant der Schweizer Armee. Ein gutes Bodluv-System müsse folgende fünf Hauptkriterien erfüllen: Feuerkraft, Effektivität, Resistenz, Verhalten zur Umwelt und Verlässlichkeit.
Vom 19. August bis Ende September dauert die Phase der Erprobung. Ziel der Missionen ist es, die Fähigkeiten der Sensoren der Radarsysteme zu testen. Ausserdem sollen die Angaben aus den eingereichten Offerten überprüft werden, erklärten Fachspezialisten des Eidgenössischen Departementes für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) heute in Bern.
Die nun beginnenden Erprobungen auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz «Gubel» in Menzingen umfassen zehn Missionen mit spezifischen Aufgaben. Dabei werden Messungen am Boden durchgeführt und der Luftraum nach Flugzeugen der Luftwaffe abgesucht.
Schweizer Armee testet zwei verschiedene Systeme
Zuerst wird während zwölf Tagen im August das Patriot-System erprobt, ab Mitte September ist dann das SAMP/T-System an der Reihe.
Nach der Erprobung will armasuisse im Winter den beiden Herstellerfirmen eine zweite Offertanfrage zustellen. Anschliessend wird der Evaluationsbericht erstellt. Den Typenentscheid fällt der Bundesrat. Ausgeliefert werden sollen die neuen Waffensysteme ab 2025.
Für die neuen Flugabwehrraketen stehen maximal zwei Milliarden Franken zur Verfügung. Zu Bodluv wird sich das Volk nicht äussern können.