Suva will mit Virtual Reality Velounfälle verhindern
Jährlich verunglücken 18'000 Velofahrer im Schweizer Strassenverkehr. Darum bildet die Suva und Stadt Zürich nun Velofahrer im Verkehrshaus der Schweiz aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Drittel aller Strassenverkehrsunfälle (18'000) sind laut Suva Velounfälle.
- Diese Unfallzahl soll sich durch dem Parcours «Virtual-Reality-Velo» verringern.
- Dieser wurde mit der Stadt Zürich im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern eröffnet.
Velofahren zählt zu den beliebtesten Hobbys von Herr und Frau Schweizer. Wie eine Studie des Bundesamts für Strassen Astra von 2014 zeigt, nutzen 44 Prozent der Bevölkerung das Velo regelmässig. Doch die Schattenseite sind steigende Unfallzahlen.
Laut Unfallstatistik der Schweizerischen Unfallversicherung Suva sind ein Drittel aller Strassenverkehrsunfälle heute Velounfälle. Rund 18'000 Unfällen pro Jahr.
Jetzt spannt die Suva mit der Dienstabteilung Verkehr der Stadt Zürich und dem Verkehrshaus der Schweiz zusammen. Das Ergebnis: Ein «Virtual-Reality-Velo» Lernparcours im Verkehrshaus.
Suva macht Unfallprävention mit VR-Technik
Die Besucher sitzen mit VR-Brille auf ein Fahrrad und begegnen gefährlichen Situationen, wie ein toter Winkel, oder eine aufgehende Autotüre. Mit diesem Erlebnis sollen Velofahrer sich später daran erinnern und auf der Strasse richtig reagieren.
«Das klappt mit Virtual Reality besser, als wenn sie einfach ein Merkblatt lesen», sagt Suva-Direktor Felix Weber. Viele seien sich das Risiko beim Velofahren nicht bewusst.
Darum betrage die Velohelm-Tragequote auch nur fünfzig Prozent. Zudem sind achtzig Prozent der Unfälle selbstverschuldet, beobachtet Corinne Decurtins, Suva-Kampagnenleiterin der Freizeitsicherheit.
Gründe dafür seien: «Nasse Böden, Tram-Gleise, Trottoirs oder Kollisionen mit Gegenständen.» Darum schult die Suva Velofahrer auf das bessere Vorausschauen.
Steigende E-Bike Unfälle: Braucht es bald eine Prüfung?
Nicht nur das gewöhnliche Fahrrad, auch E-Bikes behält der Unfallversicherer im Auge. Eine separate Sensibilisierung ist laut Decurtins jedoch nicht geplant.
Denn: «Man muss auf dasselbe achten, man ist einfach schneller unterwegs.» So spreche man mit dem VR-Parcours auch E-Bike-Fahrer an.
Doch wenn Unfälle sowohl bei Velofahrern, wie auch E-Bike-Fahrern steigen, braucht es nicht irgendwann eine obligatorische Schulung?
Karin Rykart, Grüne-Stadträtin von Zürich verneint. «Wir gehen an die Schulen, machen dort Veloprüfungen, doch für Erwachsene haben wir das nicht vor.»
Denn sie glaubt: «Wenn man Kurse freiwillig anbietet, hat dies einen grösseren Effekt.»