SVP nach Wahlschlappe: «Wir müssen jetzt den Finger rausnehmen.»
Das Wichtigste in Kürze
- Die SVP analysiert ihre Wahlschlappe an der nationalen Delegiertenversammlung.
- Vor allem die Mobilisierung der Wählerbasis habe nicht geklappt.
- Gute Themen habe man genug, nun gelte es, Basisarbeit zu leisten.
Bei den eidgenössischen Parlamentswahlen vor zwei Wochen musste die SVP herbe Verluste hinnehmen. Entsprechend bildete an der nationalen Delegiertenversammlung von Samstag neben der Parolenfassung auch die Wahl-Analyse ein Traktandum. 340 Delegierte und 150 Gäste waren dabei zugegen.
Wahlkampfleiter und Nationalrat Adrian Amstutz richtet in seiner Rede klare Worte an die Delegierten. Bei der Mobilisierung der Wählerbasis müsse man jetzt den Finger rausnehmen. «Die Delegierten und alle mit einem Amt in dieser Partei müssen dafür sorgen, dass in ihren Sektionen die Basisarbeit geleistet wird.»
Darunter zählten etwa interne Sektionsanlässe, aber auch Anlässe, wo man wieder zu den Menschen hingeht. «Dort müssen wir den Leuten mit Überzeugung mitteilen, dass man für sie im Einsatz steht.»
SVP Wählerbasis resignierte
Ein grosses Problem ist für Amstutz die Resignation vieler Leute in der Basis. «Nach der Nicht-Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative sind die Wähler verunsichert.» Viele sagten sich, so Amstutz weiter, «es nützt eh nichts zu wählen. Die in Bern tun einfach, was ihnen passt.»
Optimistisch für kommende Legislatur
Was die eigene Klimapolitik betrifft, sieht Amstutz keinen Revisionsbedarf. Auf die Frage, warum es der SVP nicht gelungen ist, «Klimadebattenmüde» an die Urne zu locken, erwidert Amstutz, das sei einfach «noch zu früh». Die Grünen hätten hier ein ganzes Buffet von Massnahmen zur Rettung von Gletschern und Weltklima vorgestellt.
Doch sobald es in der kommenden Legislatur darum gehen wird, konkrete Massnahmen zu beschliessen, so Amstutz, würde sich das wieder ändern. «Dann fängt es an, zu kosten.»
Alles in allem offenbar Grund genug für den Wahlkampfleiter mit Optimismus nach vorne zu blicken. «Mit genügend Einsatz kommen wir wieder auf Rekordwerte in vier Jahren», ist er sich sicher.