SVP: Rösti ruft auf dem Rütli zum Widerstand auf
79 Jahre nach dem Rütlirapport von General Henri Guisan macht es ihm Albert Rösti an Ort und Stelle gleich. Der Chef der SVP ruft zum Widerstand auf.
Das Wichtigste in Kürze
- SVP-Präsident Albert Rösti lädt zum Medienspaziergang auf das Rütli.
- Das Datum ist nicht zufällig gewählt: Heute jährt sich der Rütlirapport zum 79. Mal.
- Gleich wie damals General Henri Guisan ruft Rösti zum Widerstand auf.
Gut gelaunt in Jeans, weissem Langarmhemd und Turnschuhen erscheint der Chef der SVP an der Schiffländte in Brunnen SZ. Albert Rösti hat zum Medienspaziergang auf das Rütli geladen.
Das Datum ist nicht zufällig. Am 25. Juli 1940 trommelte Henri Guisan seine Oberbefehlshaber zum sogenannten Rütlirapport zusammen. Der General informierte seine Mannen über den Reduit-Plan. Ein Geheimplan, falls die Achsenmächte die Schweiz angreifen würden.
Auf den Tag genau 79 Jahre später geht es mit dem Schiff zur traditionsreichsten Wiese der Schweiz. Während der kurzen Fahrt richtet Rösti das Wort an die Medienschar: «Ich will am heutigen Tag Kraft schöpfen für meine Partei. Und für den Widerstand der Schweiz gegen die Integration in die EU.»
Heute sind also nicht mehr die Achsenmächte der Gegner, sondern die Europäische Union. Rösti: «Wenn wir mit der EU einen Rahmenvertrag eingehen, sind wir Teil der EU. Das ist ein Knebelvertrag und das dürfen wir nicht machen.»
Bedrohungslage nicht vergleichbar
Am Schiffssteg angekommen pilgert die Karawane rund um den Präsident der SVP aufs Rütli. Immer wieder steht der Berner auf dem Weg dorthin Red und Antwort. Einzig auf der Rütliwiese selber gibt er keine Interviews. Das sei nicht erlaubt.
Selbstverständlich sei die Bedrohungslage nicht vergleichbar mit derjenigen vor 79 Jahren. Im Kern gehe es aber um das Gleiche wie beim Rütlirapport, nämlich unabhängig und eigenständig zu bleiben, denn: «Ein Verlust an Unabhängigkeit ist endgültig.»
Auch punkto Wahlen ist Albert Rösti ganz der Freiheitskämpfer. Sein Credo: «Es gilt aufzuzeigen, dass die Freiheit der Schweiz in Gefahr ist, wenn man nicht SVP wählt.»