SVP Zürich: Ärger über Intervention von Christoph Blocher
Ist nach dem Knall bei der Zürcher SVP-Parteispitze bereits Ruhe eingekehrt? Nicht ganz. Nau hat bei Zürcher SVP-lern nachgefragt.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach der SVP-Wahlschlappe im Kanton Zürich wurde die Parteileitung ausgewechselt.
- Die Basis hat aus den Medien davon erfahren.
Nach dem Wechsel der Zürcher SVP-Parteispitze nach vorgängiger Wahlschlappe steht fest: Die Sünneli-Partei steckt in der Krise. Die Unzufriedenheit ist gross, wie sich an der darauffolgenden Delegiertenversammlung zeigt. Der abgesetzte Präsident Konrad Langhard kritisiert die Schweizer Parteileitung. Während mehreren Stunden wird diskutiert.
Hat sich die Situation beruhigt?
Auch nach der dienstäglichen Redeschlacht zeigt sich: Es rumort in der SVP-Basis. Der Zürcher Kantonsrat Hans-Peter Amrein meint gegenüber Nau, dass bei der Delegiertenversammlung viele Emotionen hochgekommen seien. Die Kommunikation im Vorfeld sei «hundsmiserabel» gewesen. «Die Parteibasis hat in der Zeitung vom Rücktritt der Parteispitze gelesen», so Amrein.
An der Delegiertenversammlung hatte er einen Antrag gestellt, anstelle der interimistischen Parteileitung eine Wahlkommission einzuberufen. Die gebe es so in Zürich nämlich nicht. Der Antrag wurde abgelehnt. «Das hätte spätestens Ende Januar passieren sollen», fügt Amrein an.
Blocher hatte Wechsel initiiert
Initiiert hatte der Führungswechsel unter anderem Partei-Übervater Christoph Blocher. «Grosse Führungspersönlichkeiten wissen manchmal nicht, wann sie ins zweite Glied zurücktreten sollten», meint Amrein. Er könne Blocher zwar nichts vorhaben, er sei grundsätzlich dankbar was er für die Partei mache.
Er sollte sich aber auf das grössere Gefecht vorbereiten, welches ansteht, sagt Amrein und spricht damit den EU-Rahmenvertrag an.
Fehlt der Zürcher SVP die Strategie?
«Wichtig ist die Frage, wie relevant grosse Themen fürs Tagesgeschäft sind», so Wolfram Kuoni, SVP Zürich. Themen wie das EU-Rahmenabkommen «muss man mit einer intellektuellen Redlichkeit auf den Grund gehen», so Kuoni.
«Es geht nicht, dass Sachen, die einem nicht passen, ins Reich der Fake-News verbannt werden», ergänzt er. «Die all zu militante Rhetorik ist auch nicht jedem Thema angepasst», fügt Kuoni an.
Vom Parlament aus, sei es aber halt immer einfacher denen auf dem Feld Ratschläge zu geben. «Man muss sich bewusst sein, dass es am Ende vom Tag Lösungen braucht».