Tödlicher Unfall der SBB: Bundesrätin Sommaruga will rasch handeln
Der tragische Tod eines SBB Zug-Chefs beschäftigt weiter. Nach dem Zwischenbericht der Sust reagieren Bundesrätin Sommaruga und die VR-Präsidentin betroffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Anfang August kam es in Baden AG zu einem tödlichen Arbeitsunfall eines SBB-Zugchefs.
- Der Zugbegleiter wurde in der Türe eingeklemmt und mitgerissen.
- Verkehrsministerin Sommaruga und die SBB-VR-Präsidentin erklären das weitere Vorgehen.
Anfang August verunglückte ein SBB-Zugchef tödlich. Der Vorfall wirft hohe Wellen. So bestätigt der Zwischenbericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust, dass ein defekter Einklemmschutz der Türe Schuld am tödlichen Unfall ist.
Die SBB hält jedoch am betroffenen Wagentyp EW IV fest, obwohl mindestens 20 Türen mit defektem Einklemmschutz entdeckt wurden.
Der Fall beschäftigt bis ganz nach oben, so auch VR-Präsidentin Monika Ribar. «Jeder Unfall ist einer zu viel. Jeder von uns ist betroffen.» Ribar sei seither praktisch jeden Tag mit SBB-Chef Meyer zusammen gesessen.
Auch Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga zeigt sich emotional: «Ich bedauere den Todesfall ausserordentlich.» Doch was nun?
SBB will jetzt kühlen Kopf bewahren
Wie die Bundesrätin erklärt, habe die SBB bereits erste Massnahmen ergriffen. Nach dem Sust-Bericht sei nun ihr Bundesamt gefordert, «die Empfehlungen zu betrachten.» Rasches Handeln sei gefragt.
Doch VR-Präsidentin Ribar betont: «Es war ein Zwischenbericht der Sust.» So ernst man die Angelegenheit auch nehme, «wir müssen abwarten, was das BAV daraus verfügt.»
Denn die Sicherheitsempfehlungen der Sust werden an das zuständige Bundesamt für Verkehr (BAV) weiter geleitet. Dieses entscheidet, welche Massnahmen getroffen werden.
Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV hatte gefordert, den betroffenen Wagentypen sofort von der Schiene zu nehmen. Ribar hat dafür zwar Verständnis. Aber: «Wir können nun nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren.»