Wegen Klimaschutz verzichten wir auf Klamotten, Fleisch und Fliegen
Zu Tausenden gingen sie auf die Strasse. Nach dem Klimastreik von vergangener Woche wollte Nau von den Schülern wissen, was denn ihr Beitrag für die Umwelt ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Über 20'000 Schüler haben letzten Freitag für den Klimaschutz demonstriert.
- Nau hat mit drei jungen Aktivisten über ihre Beweggründe gesprochen.
Mit Plakaten ausgerüstet und Parolen verkündend marschierten sie vergangenen Freitag durch Bern, Zürich, St.Gallen, Chur oder auch Basel. Der Schulunterricht war Nebensache, denn «Warum für eine Zukunft lernen, die es nicht gibt?» fragten über 20'000 Schüler auf ihren Transparenten.
Auch Pascal Kipf (21), Saskia Rebsamen (16) und Sven Würgler (18) haben sich dem Klimastreik angeschlossen. Ihre zentralen Forderungen: Die nationale Ausrufung des Klimanotstandes sowie netto null Treibhausgasemissionen im Inland bis 2030.
«Ich habe Angst, dass wir unsere Welt einfach Vollgas gegen die Wand fahren», sagt der 18-jährige Sven Würgler. Die Politik mache zu wenig.
Und was machen sie? Alle drei jungen Aktivisten essen wenig bis gar kein Fleisch, versuchen aufs Fliegen und übermässiges Konsumieren zu verzichten. «Man muss sich immer fragen, ob man das tatsächlich braucht», so Pascal Kipf. Und Würgler ergänzt: «Es kann auch eine Bereicherung sein, wenn man nicht immer das Neueste haben muss.»
«Mein Vertrauen in die Politik ist erschüttert»
Dass betreffend Klimaschutz etwas getan werden müsse, sei ihr schon seit längerem bewusst, sagt Saskia Rebsamen (16). Doch nicht die schmelzenden Gletscher oder die traurigen Bilder abgemagerter Eisbären hätten sie zum Klimastreik getrieben: «Nachdem es die Politiker geschafft haben, die Totalrevision des CO2-Gesetzes zu versenken, war für mich klar, dass wir selber etwas tun müssen.» Auch Sven Würgler sagt: «Dadurch wurde mein Vertrauen in die Politik erschüttert.»
Nun fordern die Jungen griffige Massnahmen von der Politik. Die nächste Klimademonstration ist laut Pascal Kipf bereits auf den 2. Februar – einen Samstag – angesetzt.
Dies kommt auch dem Schüler Sven Würgler zu Gute denn: «Für den Klimastreik vom Freitag habe ich eine unentschuldigte Absenz aufgebrummt bekommen.»