22 Staaten verpflichten sich zum Kampf gegen Hunger in Lateinamerika
Beim Iberoamerikanischen Gipfel in der Dominikanischen Republik haben Politiker aus 22 Ländern ein Abkommen zum gemeinsamen Kampf gegen Hunger in Lateinamerika unterzeichnet.
«Wir haben rund 60 Millionen Menschen, die Probleme mit der Ernährungssicherung haben», sagte der Generalsekretär des Gipfels und frühere chilenische Ministerpräsident Andrés Allamand am Samstag (Ortszeit). «Ein Drittel der Nahrungsmittelproduktion» werde durch Probleme bei Lagerung, Verteilung und Vermarktung «verschwendet».
Die Staatsvertreter auf dem Gipfel waren sich einig, dass durch mehr Hilfsgelder der Hunger und die Effekte des Klimawandels eingedämmt werden könnten. «Die iberoamerikanischen Länder werden als Block bessere Bedingungen verhandeln», sagte der Präsident der Dominikanischen Republik, Luis Abinader.
Das von Politikern aus den portugiesisch- und spanischsprachigen Ländern Lateinamerikas und Europas unterzeichnete Abkommen steht vor grossen Herausforderungen: Das vorhergesagte Wirtschaftswachstum in Lateinamerika liegt bei weniger als zwei Prozent, gleichzeitig sind die Kosten für Grundnahrungsmittel so hoch wie nirgendwo anders auf der Welt: Sie liegen bei 3,89 Dollar (3,61 Euro) pro Person und Tag, in Nordamerika dagegen nur bei 2,19 Dollar (2,03 Euro). Fast ein Viertel der Lateinamerikaner können sich das nach Angaben der Vereinten Nationen nicht leisten.
Weitere Themen des Gipfels waren verbesserte Zuwanderungskontrollen, die hohe Verschuldung in mehreren Staaten und die humanitäre Krise im von Gewalt durch kriminelle Banden geplagten Haiti.