300 reichste Schweizer wurden dieses Jahr um 1,7 Milliarden reicher
Die Reichen in der Schweiz sammelten wieder mehr Vermögen an. Doch die Menge ist bedeutend geringer als in vorherigen Jahren.
Das Wichtigste in Kürze
- 1,7 Milliarden Franken mehr als im Vorjahr haben die 300 reichsten Schweizer beisammen.
- Die jährliche durchschnittliche Erhöhung seit 2008 liegt jedoch bei 28 Milliarden.
Seit der Finanzkrise vor zehn Jahren ist das Vermögen der 300 Reichsten der Schweiz pro Jahr im Durchschnitt um 28 Milliarden Franken gewachsen. Im laufenden Jahr hat sich der Zuwachs allerdings deutlich abgeschwächt: Nur noch um 1,7 Milliarden Franken stieg es an.
Gemeinsam besitzen die 300 Reichsten neu 675 Milliarden Franken, wie das Wirtschaftsmagazin Bilanz am Donnerstag bekanntgab. Ungeachtet des geringeren Wachstums seien sie aber noch nie so vermögend gewesen wie heute.
Ein Vermögen von 100 Millionen Franken ist nötig, damit man in die Liste der 300 Superreichen aufgenommen wird. Fünfzehn Personen oder Familien haben dieses Jahr diesen Status neu erhalten. Die Debütanten bringen zusammen 6,6 Milliarden Franken auf die Waage.
Der finanziell gewichtigste Zuwachs ist Marc van der Straten-Ponthoz mit einem Vermögen von 1,5 bis 2 Milliarden Franken. Auf Platz zwei der Neuen steht Urs Hölzle. Seit 20 Jahren ist er Technologiechef der Google-Mutter Alphabet. Sein Vermögen beläuft sich auf knapp eine Milliarde.
Nicht ganz so viel Geld, dafür ebenfalls ein grosses Mass an Bekanntheit, bringt unter den neuen Personen auf der Liste der Politiker Hermann Hess mit. Der einstige Nationalrat (FDP) verwaltet laut dem Magazin ein Immobilienportfolio im Wert von über 200 Millionen Franken.
Ikea-Familie unangefochten auf Platz 1
Die reichste Familie auf der gesamten Liste ist aber nach wie vor die Ikea-Familie Kamprad. Sie hält seit 17 Jahren ununterbrochen die Spitzenposition. Die Möbelhändler haben 2018 ihr Vermögen um 2 Milliarden Franken vermehrt.
Neu besitzen die Kamprads 50 bis 51 Milliarden Franken. Firmengründer Ingvar Kamprad selbst war im Januar gestorben. Seine drei Söhne Jonas, Peter und Mathias leiten heute den Konzern, wobei alle drei den Schweizer Pass besitzen.
Dafür gab es auf den Plätzen zwei und drei der Liste eine Veränderung. Der Brasilien-Schweizer Jorge Lemann hat neu nur noch die Bronzemedaille. Die schwachen Aktienmärkte liessen sein Vermögen 2018 um 7 Milliarden auf geschätzte 21 bis 22 Milliarden absacken. Überholt wurde er somit von den Basler Roche-Familien Hoffmann und Oeri.
Insgesamt haben die «Top Ten» dieses Jahr 2 Milliarden Franken dazugewonnen. Sie besitzen zusammen 203 Milliarden. Drei Prozent der 300 Reichsten halten damit 30 Prozent des Gesamtvermögens aller Reichsten.