A380 gerettet: Diese Wirtschafts-Flops hatten weniger Glück

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Bern,

Flugzeug-Fans können aufatmen: Der A380 wird nun doch nicht eingestellt. Andere Wirtschafts-Flops hatten weniger Glück. Sie wurden ruhmlos eingestampft.

Coca-Cola Blak (2006)
Plötzlich nippten die Kids nur noch Energy Drinks. Das passte Coca-Cola natürlich überhaupt nicht. Ein neues, hippes Produkt musste her. Mit einem Mix auf Kaffee und Cola wollte der Konzern bei den Jungen punkten. Mutig, aber erfolglos. Die Energiebombe blieb in den Regalen liegen. Zwei Jahre nach der Lancierung verschwand das Kafi-Cola.

Emirates airbus A380
Ein Airbus A380 der Fluggesellschaft Emirates hebt ab. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Emirates Airlines kaufen 36 Stück vom Airbus A380. Damit ist die Produktion des Riesenvogels gerettet.
  • Nau zeigt Wirtschafts-Flops, die trotz besten Absichten keine Chance hatten.

Airbus-Chefverkäufer John Leahy kann beruhigt in Rente gehen. Die Emirates will 36 Exemplare des Airbus-Flaggschiffs A380 kaufen. Ohne Bestellung der Scheich-Airline hätte Airbus den Riesenvogel wohl einstellen müssen.

Der A380 ist zwar Liebling der Passagiere. Und ein technisches Meisterwerk. Doch wirtschaftlich ein Flop. Zehn Jahre nach Produktionsbeginn wurden 221 Exemplare ausgeliefert. Damit sich die Produktion lohnt, sind inoffiziell rund 300 Jets nötig. Experten glauben, dass diese Schwelle nur schwer erreicht werden dürfte.

Airbus ist damit in guter Gesellschaft. Immer wieder greifen Firmenchefs nach den Sternen, investieren Unmengen an Geld - und scheitern kläglich. Nau zeigt ein paar berüchtigt-berühmte Beispiele.

Der Ford Edsel ist heute in jedem Marketing-Buch. Als Negativ-Beispiel.
Der Ford Edsel ist heute in jedem Marketing-Buch. Als Negativ-Beispiel. - Keystone

Ford Edsel (1957)
In den 50er Jahren boomte die US-Wirtschaft. Logisch also, wollten die Leute ihr hart verdientes Geld in ein anständiges Auto investieren. Ford, bisher bekannt als Einfache-Leute-Autobauer, wollte mit dem Edsel genau diese Zielgruppe ansprechen. Doch Designfehler, schlechtes Marketing und Qualitätsprobleme führten bereits zwei Jahre nach der Lancierung zum Aus. 400 Millionen Dollar hatte Ford mit dem Edsel in den Sand gesetzt.

Der Sony Betamax war technisch der VHS überlegen.
Der Sony Betamax war technisch der VHS überlegen. - eBay

Sony Betamax (1975)
In den 70er Jahren sollte der Betamax das Kino nach Hause bringen. Sony lancierte sein Produkt zur gleichen Zeit wie die VHS-Kassette. Und scheiterte. Was war passiert? Der Betamax war zwar technisch der Videokassette überlegen. Allerdings gab es nur einen einzigen Hersteller: Sony selber. VHS-Geräte wurden von mehreren Unternehmen produziert. Das reichte schon für den Durchbruch.

Der Apple Newton kam nie richtig in Fahrt.
Der Apple Newton kam nie richtig in Fahrt. - Keystone

Apple Newton (1993)
Heute gilt der Apple Newton als Urvater des iPads. Doch in den 90er Jahren wollte kaum jemand den digitalen Assistenten kaufen. Zu teuer, technisch zu wenig ausgreift. Die Handschrifterkennung war legendär schlecht. Konsequent: Als Apple-Gründer Steve Jobs zum Computerkonzern zurückkehrte, stellte er zuerst den Newton ein.

Coca-Cola Blak entsprach nicht dem Geschmack der Masse.
Coca-Cola Blak entsprach nicht dem Geschmack der Masse. - Screenshot Youtube
Der Zune sieht aus wie ein iPod und funktioniert wie einer. Leider war er keiner.
Der Zune sieht aus wie ein iPod und funktioniert wie einer. Leider war er keiner. - Keystone

Microsoft Zune (2006)
Mit dem Zune wollte Microsoft den iPod vernichten. Das klappte nicht. Der Musikplayer schaffte nicht mal den Sprung über den grossen Teich. Und auch in den USA harzte das Geschäft. Microsoft war schlicht zu mutlos: Statt das Produkt in eine eigene Richtung zu entwickeln, guckten die Redmonder zu viel nur bei Apple ab. 2011 wurde das Projekt eingestampft.

Nein, so sollte ein neues Smartphone nicht aussehen.
Nein, so sollte ein neues Smartphone nicht aussehen. - Keystone

Samsung Galaxy Note 7 (2016)
Das Note 7 sollte das iPhone in den Schatten stellen. Mehr Leistung, besseres Display und stärkere Batterie. Letztere fing bei einigen Geräten Feuer. Samsung reagierte und tauschte bei ausgelieferten Geräten den Akku. Das nützte nichts. Auch die verbesserten Akkus brannten wie Zündholz. Das Gerät wurde kurz darauf komplett eingestampft. Der Konzern musste dadurch Umsatzeinbussen von 17 Milliarden Dollar hinnehmen.

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