A380-Produktionsende soll für die Airbus-Beschäftigten glimpflich ausgehen
Das Produktionsende des Grossflugzeugs A380 soll für die Airbus-Beschäftigten glimpflich ausgehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor allem Standort Hamburg betroffen.
Neue Aufträge für kleinere Flugzeuge würden «eine Vielzahl von internen Mobilitätsmöglichkeiten bieten», erklärte eine Airbus-Sprecherin am Donnerstag. Das schlimmste hätten die Mitarbeiter schon hinter sich: «Die zu erwartenden Auswirkungen werden voraussichtlich geringer sein, als die bereits erreichten Anpassungen im A380-Programm während der letzten Jahre».
Am Donnerstag hatte der grösste europäische Flugzeugbauer das Ende seines Prestige-Projekts erklärt. 2021 soll die letzte der etwa 850 Passagiere fassenden Maschinen ausgeliefert werden. Grund für das Produktionsende ist, dass die Fluggesellschaft Emirates ihre A380-Bestellungen deutlich gekürzt hat. Der Riesenvogel gilt in der Anschaffung und im Betrieb als sehr teuer. Insgesamt sind in den kommenden drei Jahren zwischen 3000 und 3500 Stellen bei Airbus betroffen, wie das Unternehmen mitteilte.
«Wir analysieren die Situation jedes Landes, um lokale Lösungen zu erarbeiten und diese mit unseren Arbeitnehmervertretern in den kommenden Monaten schrittweise umzusetzen», erklärte die Airbus-Sprecherin. In Deutschland sind demnach die Standorte Hamburg, Bremen, Stade und Buxtehude an der Produktion der A380 beteiligt. Dazu kommen aber noch einige Zuliefererfirmen.
Vor allem Hamburg hat laut der Sprecherin seit dem Projektstart des A380 im Jahr 2000 «extrem» profitiert. Hatte der Standort im Jahr 2000 noch knapp 7800 Beschäftigte, sind es heute rund 12.700. Dabei seien vor allem Entwickler für den A380 eingestellt worden. In Hamburg werden zudem Teile des Rumpfes gebaut sowie die Flugzeuge lackiert.
Viele Beschäftigten könnten nun in die hochlaufende Produktion für den kleineren, aber bei den Fluggesellschaften beliebteren A320 wechseln. Zudem biete der Auftrag von Emirates für 40 A330neo und 30 A350 neue Wechselmöglichkeiten.
Auch die Gewerkschaft IG Metall zeigte sich nicht besorgt. «Es ist schade um den schönen Flieger. Aber die Entscheidung des Vorstandes ist nachvollziehbar, da sich die A380 nicht verkauft» erklärte der zuständige Bezirksleiter Meinhard Geiken. Durch den Hochlauf in anderen Programmen habe Airbus weiterhin gut zu tun.
Nun gehe es darum, den Wechsel für die vom A380-Aus betroffenen Beschäftigten zu regeln. Betriebsbedingte Kündigungen sind durch den Zukunftstarifvertrag bis Ende nächsten Jahres ausgeschlossen. «Diese Regelung wollen wir ausbauen und die Beschäftigung langfristig sichern», erklärte der Gewerkschafter.